Die "Russlandkrise" hat in den vergangenen Monaten angeblich häufiger als bisher bekannt vor einer gefährlichen Eskalation gestanden. DER SPIEGEL veröffentlicht die Erkenntnisse einer dubiose Gruppe namens "European Leadership Network", die 40 brenzlige Situationen aufzählt. An allen ist natürlich Moskau schuld.
Die Russlandkrise hat in den vergangenen Monaten häufiger als bisher bekannt vor einer gefährlichen Eskalation gestanden - das berichtet DER SPIEGEL in seiner neuen Ausgabe. Es kam allein in den vergangenen acht Monaten zu 40 brenzligen Situationen zwischen Russland und dem Westen.
Dies geht aus einer Studie des Londoner "European Leadership Network" (ELN) hervor, mit der die Organisation an diesem Montag an die Öffentlichkeit gehen will. Aufgeführt werden darin drei Ereignisse, die nach Angaben der Experten das Potenzial gehabt hätten, Todesopfer zu verursachen oder gar eine kriegerische Auseinandersetzung zwischen der Nato und Russland auszulösen.
Dazu gehört ein Beinahezusammenstoß einer skandinavischen Passagiermaschine mit einem russischen Aufklärungsflugzeug, das seine Position nicht übermittelt hatte. Auch die Entführung eines estnischen Geheimdienstlers sowie die Jagd der schwedischen Marine auf ein mutmaßliches russisches U-Boot werden als besonders kritische Ereignisse erwähnt. Weitere elf Vorkommnisse schätzt das ELN als ernsthaft, da "provozierend" und "aggressiv" ein.
"Hier wird ein gefährliches Spiel mit dem äußersten Risiko gespielt", sagt Ex-Verteidigungsminister und ELN-Mitglied Volker Rühe (CDU). "Alle Parteien, besonders Russland, sollten militärische Zurückhaltung üben."