Commerzbank: Die EZB muss unseres Erachtens das Kaufprogramm eventuell über September 2016 hinaus verlängern oder den Umfang der monatlichen Käufe (60 Mrd. EUR) aufstocken, um ihre Ziele zu erreichen. - Euro: weiter Absturz.
Von Commerzbank Commodtiy Research
Der Goldpreis in US-Dollar ausgedrückt notiert weiter nahezu unverändert um die Marke von 1.200 USD je Feinunze. Gold stemmt sich damit erfolgreich gegen die feste US-Währung, welche im Zuge der EZB-Pressekonferenz im Anschluss an die Sitzung gegenüber dem Euro auf ein 11½-Jahreshoch aufwertete.
In Euro gerechnet legte Gold gestern spürbar zu und erreichte mit 1.095 EUR je Feinunze zwischenzeitlich ein 3-Wochenhoch.
Wie EZB-Präsident Draghi mitteilte, wird die EZB am kommenden Montag mit dem Kauf von Staatsanleihen und anderen Wertpapieren beginnen. Da sie offenbar von der Wirksamkeit ihres Kaufprogramms überzeugt ist, hat sie ihre Prognosen für das Wirtschaftswachstum und die Inflation im Euroraum angehoben.
Unsere Volkswirte sind diesbezüglich skeptischer und sehen hier eher Enttäuschungspotenzial. Die EZB muss unseres Erachtens das Kaufprogramm eventuell über September 2016 hinaus verlängern oder den Umfang der monatlichen Käufe (60 Mrd. EUR) aufstocken, um ihre Ziele zu erreichen. Davon sollten die Edelmetalle und hier vor allem Gold und Silber profitieren.
Weitere Bewegung in den Goldmarkt könnte heute Nachmittag mit der Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts kommen, sofern dieser überrascht bzw. Auswirkungen auf den EUR-USD-Wechselkurs hat. Starke Daten dürften Zinserhöhungserwartungen schüren und über einen weiter aufwertenden US-Dollar den Goldpreis in USD wie vor einem Monat geschehen unter Druck setzen.