Silber zeigt weiterhin relative Schwäche. Das Gold/Silber-Verhältnis ist daraufhin auf fast 82 gestiegen, der höchste Stand seit über sieben Jahren. - China importierte im Januar deutlich weniger Gold aus Hongkong. Abwertung des Yuan verantwortlich?
Von Commerzbank Commodity Research
Gold kam gestern im Zuge eines höheren Risikoappetits der Marktteilnehmer zeitweise unter Druck, holte seine zwischenzeitlichen Verluste trotz steigender Aktienmärkte im Handelsverlauf aber wieder auf. Es handelt heute Morgen bei knapp 1.240 USD je Feinunze. In Euro gerechnet kostet Gold 1.120 EUR je Feinunze.
Silber zog gestern nicht mit Gold an, sondern verzeichnete am Ende des Handelstages sogar ein Minus. Das Gold/Silber-Verhältnis ist daraufhin auf fast 82 gestiegen, der höchste Stand seit über sieben Jahren. Zur gleichen Zeit vor einem Jahr gab es für eine Feinunze Gold nur 73 Feinunzen Silber, was die relative Schwäche von Silber unterstreicht.
Gemäß Daten der Hongkonger Statistikbehörde hat China im Januar aus Hongkong auf Netto-Basis nur 33 Tonnen Gold importiert. Dies waren 57% weniger als im Vorjahr und so wenig wie seit August 2014 nicht mehr. Die Brutto-Importe lagen mit 37,4 Tonnen sogar auf dem niedrigsten Stand seit vier Jahren.
Zu den geringen Importen hat wohl die Abwertung des Chinesischen Yuan beigetragen, wodurch der Goldpreis in lokaler Währung noch stärker als in US-Dollar gerechnet gestiegen ist, was wiederum den Goldappetit gebremst hat. Zudem wurde im Dezember sehr viel Gold importiert, was auf vorgezogene Käufe hindeutet.
Die Veröffentlichung der Daten hatte keinen Einfluss auf den Goldpreis, zumal letzte Woche schon Daten der Schweizer Zollbehörde zu Goldexporten auf schwache chinesische Importe hingedeutet hatten