Die US-Industrieproduktion enttäuschte im August die Erwartungen deutlich. Sie gab um 1,2% gegenüber dem Vormonat nach und damit so stark wie zuletzt seit mehr als drei Jahren.
von Deutsche Postbank Research
Die US-Industrieproduktion enttäuschte im August die Erwartungen deutlich. Sie gab um 1,2% gegenüber dem Vormonat nach und damit so stark wie zuletzt seit mehr als drei Jahren. Der Markt hatte lediglich mit einem minimalen Rückgang gerechnet, wir waren von Stagnation ausgegangen.
Auch der Blick in die Details fällt miserabel aus, da es in allen drei Abgrenzungen - Verarbeitendes Gewerbe, Versorger, Bergbau - zu mehr oder weniger deutlichen Rückgängen gekommen war. Mit -0,7% am geringsten war das Ergebnis im Verarbeitenden Gewerbe. Hier belastete vor allem die KFZ-Herstellung mit -4,0%. Bei den Energieversorgern betrug das Minus satte 3,6%, was vor allem einer stark rückläufigen Stromerzeugung geschuldet war. Hierfür dürften Wettereffekte verantwortlich sein. Zwischen dem Verarbeitenden Gewerbe und den Versorgern bewegte sich der Bergbau mit einem Minus von 1,8%.
Die durch die Bank sehr schwachen Produktionsdaten halten wir für einen negativen Ausreißer. Zwar trübten sich zuletzt auch die Stimmungsindikatoren für die US-Industrie ein, doch deren Entwicklung passt dennoch nicht zu einem solch deutlichen Einbruch. Ähnliches gilt für die jüngste Auftragsentwicklung. Wir rechnen weiterhin damit, dass sich die US-Konjunktur verbessert - wenn auch ohne nennenswerte Dynamik - und sehen die heute vorgelegten Daten nicht als Vorbote einer dauerhaften Verschlechterung oder gar Rezession. Allerdings sind sie ein weiterer Beleg für die auch in den USA hohe konjunkturelle Unsicherheit.