Der starke US-Dollar lässt Gold und Silber auf mehrmonatige Tiefstände fallen
Von Commerzbank Commodity Research
Ein abermals starker US-Dollar hat gestern den gesamten Edelmetallsektor deutlich unter Druck gesetzt. Der Goldpreis gab auf Schlusskursbasis um 1% nach und fiel zwischenzeitlich auf ein 3-Monatstief von annähernd 1.250 USD je Feinunze. Silber rutschte erstmals seit Anfang Juni phasenweise wieder unter die Marke von 19 USD je Feinunze. Und Platin handelt zum ersten Mal seit Ende April wieder unter 1.400 USD je Feinunze. Palladium gab zwar ebenfalls nach, die Verluste hielten sich hier aber in Grenzen.
Die EU hat gestern neue Wirtschaftssanktionen gegen Russland beschlossen, diese sollen jedoch erst später in Kraft treten. Dadurch soll Zeit gewonnen werden, um die Umsetzung des Waffenstillstands und des Friedensplans für die Ostukraine zu bewerten. Je nach Situation könnten die Sanktionen dann ganz oder teilweise überprüft werden. Sollten sich hier Entspannungssignale andeuten, dürfte dies die Preise weiter belasten.
Neben den spekulativen Finanzinvestoren ziehen sich bei Gold auch die ETF-Anleger zurück. Gestern kam es bei den von Bloomberg erfassten Gold-ETFs zu weiteren Abflüssen von 5,1 Tonnen. Allein seit Monatsbeginn wurden die ETF-Bestände damit um 18,4 Tonnen reduziert. Solange der Verkaufsdruck seitens der Investoren nicht nachlässt, dürfte es nicht zu einer Erholung des Goldpreises kommen.