Zahl der Anzeigen zur Kölner Silvesternacht steigt auf 200. Inzwischen konnten einige in der Silvesternacht gestohlene Handys geortet werden. In manchen Fällen führte deren Spur in Flüchtlingsheime.
Die Zahl der Strafanzeigen im Zusammenhang mit der Silvesternacht in Köln ist erneut deutlich angestiegen. Nach Informationen des Nachrichten-Magazins "Der Spiegel" gingen bis Donnerstag bei den zuständigen Ermittlungsbehörden – vor allem von Frauen – insgesamt rund 200 Anzeigen ein, von denen viele auf sexuellen Angriffen gründeten.
Wie der "Spiegel" weiter berichtet, haben die Kölner Ermittler Fortschritte bei der Suche nach gestohlenen Gegenständen gemacht: Inzwischen konnten einige in der Silvesternacht gestohlene Handys geortet werden. In manchen Fällen führte deren Spur in Flüchtlingsheime oder deren unmittelbares Umfeld, berichtet das Nachrichten-Magazin.
Polizei Hamburg:
Inzwischen sind zu den Ereignissen in der Silvesternacht weitere Anzeigen eingegangen, die von der eigens eingesetzten Ermittlungsgruppe des Landeskriminalamtes bearbeitet werden.
Der Großteil der insgesamt 108 Taten wurde im Bereich der Großen Freiheit verübt. In einigen wenigen Fällen wurden Frauen im Bereich des Jungfernstieges Opfer von Straftaten.
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Polizei Frankfurt:
Bei der Arbeitsgruppe "Steg" gingen auch gestern weitere Hinweise zu Vorfällen ein, bei denen Frauen unsittlich berührt wurden.
Aktuell werden insgesamt 15 strafrechtlich relevante Fälle bearbeitet. Auch bei den neu hinzu gekommenen Fällen wurde Frauen an die Brust oder das Gesäß gefasst. In einem Fall wurde ein Handy gestohlen.
Nach wie vor konzentrieren sich die Tatorte auf den Bereich des Eisernen Stegs. Die Beschreibung der Täter ähnelt sich größtenteils. Die Geschädigten sprechen von Männergruppen arabischer bzw. nordafrikanischer Herkunft.
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Wendt: "Politiker-Gerede von schärferen Gesetzen ist mir zuwider"
Der Bundesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, fordert nach den sexuellen Übergriffen in der Silvesternacht in Köln eine bessere IT-Infrastruktur der Sicherheitsbehörden in Deutschland: "Das Politiker-Gerede von schärferen Gesetzen ist mir zuwider", so Wendt im Interview mit dem Fernsehsender Phoenix.
Stattdessen müsse man die bestehenden Gesetze anwenden und Polizei und Justiz besser ausstatten. Dabei sei vor allem die Zusammenarbeit zwischen den Bundesländern wichtig. "Wir brauchen vernetzte Sicherheitspolitik und nicht dieses Klein-Klein in Ländern und einzelnen Behörden", so der Gewerkschafts-Chef. Wendt kritisiert zudem mit scharfen Worten die Öffentlichkeitsarbeit der Kölner Polizei.
Der Kölner Polizeipräsident dürfe sich nicht länger "mit seinem Herrschaftswissen" zurückziehen. Stattdessen müssten nun alle Fakten auf den Tisch, so auch, dass sich unter den Tätern Asylsuchende befanden. Man dürfe nicht so tun "als wüssten wir das alles nicht", so Wendt weiter. Verschweigen und politische Korrektheit müssten aufhören. Aufgrund der desaströsen Öffentlichkeitsarbeit spreche mittlerweile vieles dafür, den Kölner Polizeipräsident in den frühzeitigen Ruhestand zu schicken, erklärte der Gewerkschafts-Chef.
Nach wie vor betont Wendt, dass man den Kölner Polizisten keine Vorwürfe bezüglich einer falschen Lagebeurteilung machen könne. So habe es keinerlei Hinweise für die Vorkommnisse am Kölner Hauptbahnhof gegeben. "Die Polizei war nicht überfordert", sondern sei einem neuen Phänomen gegenüber konfrontiert gewesen, das nicht vorhersehbar war. Man habe sich auf eine "ganz normale Silvesternacht" vorbereitet und bereits mehr Beamte als sonst eingesetzt.