Der Fall um die die 13-jährige Lisa F., die in Berlin von Migranten vergewaltigt worden sein soll, nimmt immer bizarrere Formen an. Russischer Außenminister: Deutsche Behörden wollen den Fall vertuschen wegen Political Correctness. - Anzeige gegen russischen Korrespondent wegen Volksverhetzung.
Der Fall um die die 13-jährige Lisa F. geht groß durch die russischen Medien. Dort wird behauptet, das Mädchen sei über Stunden "Sexsklavin" mehrerer Migranten gewesen. Die deutsche Polizei widerspricht vehement: Weder sei das Mädchen entführt noch vergewaltigt worden (SPIEGEL). Allerdings gebe es Hinweise auf einvernehmlichen sexuellen Kontakt.
Das sieht Russlands Außenminister nicht so und spricht davon, dass der Fall aus politisch korrekten Gründen vertuscht werden soll. Außenminister Sergej Lawrow warf bei einer Pressekonferenz in Moskau den deutschen Behörden eine Tendenz vor, "die Realität aus innenpolitischen Gründen politisch korrekt zu übermalen". Er hoffe, "dass es keine Wiederholungen solcher Fälle gibt wie mit unserer Lisa". Das Mädchen sei "ganz klar nicht freiwillig 30 Stunden verschwunden gewesen".
Der deutsche Anwalt Martin Luithle hat nun Anzeige gegen einen Korrespondenten des russischen Staatsfernsehens erstattet. Der Vorwurf der angeblichen Massenvergewaltigung sei durch nichts zu belegen und volksverhetzend.
Der Pressesprecher der russischen Botschaft warf Luithle darauf vor, aus Profilierungssucht zu handeln. Der Anwalt träume "von einer politischen Karriere", so Botschaftsvertreter Sergej Beljajew.