AKTUELLE PRESSE  |  WIRTSCHAFT  |  POLITIK  |  BÖRSE  |  GOLD  |  KRYPTO  |  ETC  |  WITZIGES

Reicher Staat, arme Bürger

Eine DIW-Studie kommt zu dem Schluss, dass die deutschen Haushalte ärmer geworden sind. Die Bürger erfahren eine permanente Mehrbelastung – nicht nur durch direkte Steuern, sondern vor allem durch versteckte Abgaben und indirekte Belastungen. Die kalte Progression entwertet verdiente Lohnerhöhungen.

 

Von Dagmar Metzger und Steffen Schäfer
 
Eine kürzlich veröffentlichte Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), in Auftrag gegeben von der (gewerkschaftsnahen) Hans-Böckler-Stiftung, kommt zu dem Schluss, dass die deutschen Haushalte ärmer geworden sind. Satte 15 Prozent hat der Durchschnittshaushalt inflationsbereinigt an Nettovermögen im Jahr 2013 gegenüber dem Jahr 2003 eingebüßt. Gefühlt dürften dies viele Bürger schon lange haben.


Auch die absoluten Zahlen sind bedenklich – gerade einmal 113.000 Euro hat der Durchschnittshaushalt auf der hohen Kante liegen. Angesichts der Schuldenberge unseres Landes, des schleichenden Kaufkraftverlustes, Zinsen nahe Null sowie der dramatischen Rentenlücke nicht gerade viel. Vergleicht man dann auch noch die vom DIW ermittelten Zahlen mit dem Durchschnittsvermögen beispielsweise südeuropäischer Haushalte, darf man sich verwundert die Augen reiben. Die Durchschnittsvermögen der Griechen, Italiener oder Spanier sind nämlich - so suggerieren es zumindest die Zahlen – allesamt höher. Dem einen oder anderen mag da unwillkürlich die ketzerische Frage durch den Kopf gehen, ob es nicht besser auch Rettungspakte für deutsche Haushalte geben sollte. Da aber versteht er die „europäische“ Solidarität falsch. Schließlich dienen die Rettungspaket ja überhaupt nicht dazu, irgendwelche Haushalte der griechischen Bürger zu retten, sondern die Haushalte der Retterstaaten vor den Konsequenzen eines griechischen Staatsbankrotts zu bewahren. Dies ist nötig, ja alternativlos seitdem sich besagte Retterstaaten die miesen Investments europäischer Großbanken aufs Augen drücken ließen bzw. sich selbst freiwillig aufs Auge gedrückt haben, um die Vision der Vereinigten Staaten von Europa zu realisieren.


Wie dem auch sei, es stellt sich natürlich die Frage nach den Ursachen des Vermögensverlustes. Das DIW hat selbstredend darauf auch eine Antwort parat und den bzw. die Schuldigen schon ausgemacht: Es sind die Deutschen selbst bzw. ihr Anlageverhalten. Es entbehrt natürlich nicht einer gewissen Ironie, wenn eine Studie im Auftrag einer gewerkschaftsnahen Stiftung den Deutschen zum Aktienkauf rät. Schließlich stemmten sich die Gewerkschaften in den 1960er vehement dagegen, die Frage der innerbetrieblichen Mitbestimmung über Eigentum, also Firmenbeteiligungen (= Aktien) für die jeweiligen Arbeiter, zu lösen. Nun ja - die Zeiten ändern sich eben.


Vielleicht schmunzelt auch der eine oder andere deshalb, dass eine implizite Empfehlung zum Aktienkauf ausgerechnet zu dem Zeitpunkt kommt, an dem die Aktienmärkte in relativer Nähe zu ihren Höchstständen ins Schlingern geraten sind. Der ein oder andere mag sich an die Volksaktie der Telekom erinnern, die von zwei Schauspielkommissaren zur besten Sendezeit jahrelang angepriesen wurde. Der Höhenflug der Telekom währte nur leider nicht lange. Die „Volksaktie“ liegt heute immer noch dramatisch unter ihrem Höchstkurs und als Leiche in so manchen Kleinanlegerdepot.


Übrigens verkennen die Verfasser der Studie, dass die Deutschen durchaus einmal ein Volk von Aktienhaltern waren. Früher nämlich war des Deutschen liebstes Kind, die Kapitallebensversicherung, primär ein Aktieninvestment. Sie war der Kern der berühmten Deutschland AG. Die großen Versicherungs- und Bankkonzerne des Landes investierten dauerhaft und langfristig in Auto- und Maschinenbauer, Elektronik- sowie Versorgerkonzerne. Dies entfachte zwar keine Kursfeuerwerke, führte aber zu stetigen Dividenden. Als schöner Nebeneffekt achteten die langweiligen Versicherungsmanager in den Aufsichtsräten auf die ökonomische Bodenhaftung und verhinderten wirtschaftliche Abenteuer – zumindest die gewagtesten.


Diese seligen Zeiten sind lange vorbei. Sie endeten bezeichnender Weise als die rot- grüne Regierung an die Macht kam und die Deutschland AG zerschlug. Das Angebot, ihre Aktienpakte, die im Zuge der Aktienhausse der „NewEconomy“ dramatisch an Wert gewonnen hatten, steuerfrei abstoßen zu können, war für die Versicherer und Banken zu verlockend. Sie hatten selbstredend auch über Lobbyarbeit daraufhin gewirkt. Federführend war damals übrigens Jörg Asmussen, der heute im Ministerium von Andrea Nahles sitzt und vermutlich still, leise und heimlich an der Einführung einer EU-weiten Sozialunion bastelt.


Seit dieser schönen Zeit übrigens investieren Lebensversicherer primär in Staatsanleihen. Nicht nur weil die besonders sicher sind, wie die griechische Schuldentragödie ja hinreichend beweist, sondern vor allem weil sie durch wohl durchdachte Programme wie Basel I – III dazu gezwungen werden. Zumindest ist es ein großer Anreiz für die Finanzbranche in Staatsanleihen zu investieren, wenn die entsprechenden staatlichen(!) Regularien es ihnen dann erlauben, besagte Anleihen ganz ohne Eigenkapitaldeckung zu kaufen. Doof ist das Ganze nur für die Kunden. Die sind zwar unglaublich sicher in Staatsanleihen investiert, aber in Zeiten in denen die Zentralbanken die Zinsen bis auf Null oder sogar ins Minus drücken, sind es eben nur bedingt gute Investments. Die immer tiefer sinkenden Garantiezahlungen der Lebensversicherer beweisen dies.


Wirklich bitter könnte es dann für jene Anleger werden, die sich – im festen Glauben an die Garantiezahlung und in Unkenntnis des Kleingedruckten – den Traum vom Häuschen im Grünen erfüllt haben. Sollten sie planen, den Restkredit mit der in 20 Jahren fälligen Lebensversicherung abzulösen, könnte ihnen eine unangenehme Überraschung ins Haus stehen. Gut möglich, dass die Lebensversicherung dank drastisch reduzierter Auszahlung den Kredit nicht mehr deckt. Angesichts der im Jahr 2035 zu erwartenden Durchschnittsrente für den Durchschnittsangestellten in Deutschland, muss man kein Hellseher sein, dass das Nettovermögen dann nicht mehr im sechs- sondern bestenfalls im niedrigen fünfstelligen Bereich angesiedelt sein wird.


Die Veröffentlichung besagter Studie korrelierte übrigens zeitlich mit der Meldung, dass im Bundesfinanzministerium derzeit die Champagnerkorken knallen – also zumindest metaphorisch gesprochen. 21,2 Milliarden Euro Überschüsse konnten Bund, Länder, Kommunen und die Sozialkassen im ersten Halbjahr vermelden. Deutschland ist also ein reicher Staat, nur seine Bürger verarmen.


Damit aber sind wir bei der Antwort auf die Eingangsfrage angelangt. Die schleichende Verarmung breiter Schichten der deutschen Gesellschaft ist nicht deren falschem Anlageverhalten geschuldet. Es ist die völlig verfehlte Wirtschafts- und Finanzpolitik aller Regierungen der vergangenen Dekaden. Die Einführung des Euro hat den Prozess beschleunigt. Die Sozialdividende in Form einer beständig aufwertenden Währung ist für die deutsche Bevölkerung weggebrochen, stattdessen musste sie sich Lohnzurückhaltung auferlegen, um wieder wettbewerbsfähig zu werden.

 

200 Milliarden Euro, die dank der Währungsunion pro Jahr abfließen, fehlen dem Binnenkonsum an allen Ecken und Enden. Anstatt die deutsche Bürokratie zu verschlanken, wurde in Brüssel ein weiteres vielköpfiges Bürokratiemonster geschaffen, welches unersättlich mehr Geld fordert und dem nun wohl auch bald Steuerhoheit in Deutschland eingeräumt werden wird. Bereits jetzt zeichnet sich die Notwendigkeit weiterer Hilfspakete für die Pleiteländer ab und damit weitere Garantien, die irgendwann einmal auf die Vermögen der deutschen Bürger durchschlagen werden.


Die Bürger erfahren eine permanente Mehrbelastung – nicht nur durch direkte Steuern, sondern vor allem durch versteckte Abgaben und indirekte Belastungen. Die kalte Progression entwertet verdiente Lohnerhöhungen. Gerade Kleinunternehmer, aber auch Mittelständler, werden durch die permanente Ausweitung der Verwaltungsvorschriften in die Geschäftsaufgabe gegängelt. Die gewaltige staatliche Umverteilungsmaschine verschiebt die Leistung der Mittelschicht nach oben und unten: Die Armen werden in der Sozialstaatsmaschinerie gefangen gehalten und die Vermögenden profitieren von den Staatsinterventionen durch künstliche Steigerungen ihrer Vermögenswerte. Die Liste ließe sich ewig fortführen. Jeder noch so gut gemeinte staatliche Eingriff zieht zwangsläufig weitere nach sich und führte entweder zu einer Mehrbelastung der Bürger durch höhere Steuern und/oder mehr Schulden. Gekrönt wird die ganze Misere von dem staatlich geschützten Papiergeldsystem, welches den Bürgern schleichend die Kaufkraft entzieht.


Die Lösung des Problems besteht in zwei Worten: Weniger Staat.

Wissen macht reich:  Vertrauliche Börsen-News im MM-Club

Neue Videos:

Marlene Dietrich in "Der blaue Engel" - 1. deutscher Tonfilm: YouTube


Nur für kurze Zeit:
1000 $ Bonus + geschenkt für Kontoeröffnung bei Top-Kryptobörse
Börse 24h
Börsen News

Mein bestes Börsenbuch:

1000 $ Bonus + geschenkt für Kontoeröffnung Top-Kryptobörse

BITCOIN LIVE

Bitcoin + Ethereum sicher kaufen Bitcoin.de
Bitcoin News
Spenden an MMnews
BTC:
1No5Lj1xnqVPzzbaKRk1kDHFn7dRc5E5yu

BCH:
qpusq6m24npccrghf9u9lcnyd0lefvzsr5mh8tkma7 Ethereum:
0x2aa493aAb162f59F03cc74f99cF82d3799eF4CCC

DEXWEB - We Pursue Visions

 

 

Net-Tipps
Top Videos
Videos: Relax-Kanal

Kleinanzeigen:

Italien Spitzen-Balsamico
Original, der Beste, 25 Jahre
https://balsamico.shop/de/

 

WERBEN auf MMnews

 

Aktuelle Presse

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) hat beim Bundesparteitag ihrer Partei die anhaltende Solidarität der EU mit der Ukraine deutlich gemacht. "Wenn Putins kaltes Kalkül in [ ... ]

Kabinett beschließt neues Gesetz im Kampf gegen Kinderehen

Die Regierung will Minderjährige bei Auslandsehen besser schützen. Ein entsprechender Gesetzentwurf sei am Mittwoch vom Kabinett beschlossen worden, teilte das Justizministerium mit. Das vorgeschlagene [ ... ]

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) hat beim Bundesparteitag ihrer Partei bekräftigt, im Falle ihrer Wiederwahl den Bürokratieabbau vorantrieben zu wollen. Man müsse [ ... ]

IW: Deutsche Wirtschaft stagniert

Die Wirtschaftskrise in Deutschland ist offenbar noch nicht vorbei. Nach der Rezession im vergangenen Jahr stagniere die deutsche Wirtschaft 2024, teilte das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) nach [ ... ]

Eine Mehrheit der Wähler findet, dass die Interessen von Unternehmen von der EU eher wahrgenommen werden als die Verbraucher. Das geht aus einer aktuellen Forsa-Umfrage im Auftrag des Verbraucherzentrale [ ... ]

Die Kampagnen-Organisation Campact hat einen 250.000 Euro umfassenden Fonds zur finanziellen Unterstützung von Politikern gestartet, die von Rechtsextremen angegriffen wurden. Die Angriffe auf Matthias [ ... ]

Die dts Nachrichtenagentur in Halle (Saale) verbreitet soeben folgende Blitzmeldung aus Berlin: Tatverdächtiger nach Angriff auf Giffey identifiziert. Die Redaktion bearbeitet das Thema bereits. Weitere [ ... ]

Haftungsausschluss

Diese Internet-Präsenz wurde sorgfältig erarbeitet. Der Herausgeber übernimmt für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den aufgeführten Informationen, Empfehlungen oder Hinweisen resultieren, keine Haftung. Der Inhalt dieser Homepage ist ausschließlich zu Informationszwecken bestimmt. Die Informationen sind keine Anlageempfehlungen und stellen in keiner Weise einen Ersatz für professionelle Beratung durch Fachleute dar. Bei Investitionsentscheidungen wenden Sie sich bitte an Ihre Bank, Ihren Vermögensberater oder sonstige zertifizierte Experten.


Für Schäden oder Unannehmlichkeiten, die durch den Gebrauch oder Missbrauch dieser Informationen entstehen, kann der Herausgeber nicht - weder direkt noch indirekt - zur Verantwortung gezogen werden. Der Herausgeber übernimmt keine Gewähr für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der bereitgestellten Informationen auf seiner Internet-Präsenz.

 

Vorsorglicher Hinweis zu Aussagen über künftige Entwicklungen
Die auf dieser Website zum Ausdruck gebrachten Einschätzungen geben subjektive Meinungen zum Zeitpunkt der Publikation wider und stellen keine anlagebezogene, rechtliche, steuerliche oder betriebswirtschaftliche Empfehlung allgemeiner oder spezifischer Natur dar.

Aufgrund ihrer Art beinhalten Aussagen über künftige Entwicklungen allgemeine und spezifische Risiken und Ungewissheiten; und es besteht die Gefahr, dass Vorhersagen, Prognosen, Projektionen und Ergebnisse, die in zukunftsgerichteten Aussagen beschrieben oder impliziert sind, nicht eintreffen. Wir weisen Sie vorsorglich darauf hin, dass mehrere wichtige Faktoren dazu führen können, dass die Ergebnisse wesentlich von den Plänen, Zielen, Erwartungen, Einschätzungen und Absichten abweichen, die in solchen Aussagen erwähnt sind. Zu diesen Faktoren zählen

(1) Markt- und Zinssatzschwankungen,

(2) die globale Wirtschaftsentwicklung,

(3) die Auswirkungen und Änderungen der fiskalen, monetären, kommerziellen und steuerlichen Politik sowie Währungsschwankungen,

(4) politische und soziale Entwicklungen, einschliesslich Krieg, öffentliche Unruhen, terroristische Aktivitäten,

(5) die Möglichkeit von Devisenkontrollen, Enteignung, Verstaatlichung oder Beschlagnahmung von Vermögenswerten,

(6) die Fähigkeit, genügend Liquidität zu halten, und der Zugang zu den Kapitalmärkten,

(7) operative Faktoren wie Systemfehler, menschliches Versagen,

(8) die Auswirkungen der Änderungen von Gesetzen, Verordnungen oder Rechnungslegungsvorschriften oder -methoden,

Wir weisen Sie vorsorglich darauf hin, dass die oben stehende Liste der wesentlichen Faktoren nicht abschliessend ist.

Weiterverbreitung von Artikeln nur zitatweise mit Link und deutlicher Quellenangabe gestattet.

 

© 2023 MMnews.de

Please publish modules in offcanvas position.