Lieber Leser,
die Deutsche Bank-Aktie konnte in den vergangenen vier Monaten ein bemerkenswertes Comeback feiern. Ausgehend vom Allzeittief unterhalb der 10-Euro-Marke verteuerte sich der Anteilsschein um knapp 100 Prozent. Keine schlechte Ausbeute für einen derart kurzen Zeitraum.
Profitieren konnte das Papier von Brancheneffekten, die dem gesamten Finanzsektor zu Kursgewinnen verhalfen. Zum einen der überraschende Wahlerfolg von Donald Trump und die damit verbundene Aussicht auf eine Lockerung der Regulierung der Finanzbranche. Zum anderen die Leitzinsanhebung der amerikanischen Notenbank Fed (im laufenden Jahr sollen zudem zwei bis drei weitere Zinsschritte folgen).
Charttechnik hui, Analystenstimmung pfui
Die Charttechnik spricht eindeutig für den DAX-Titel. In diesen Tagen konnte ein neues 12-Monats-Hoch realisiert werden. Die nächsten Widerstände warten bei der psychologisch wichtigen 20-Euro-Marke und dem Dezember-Tief aus dem Jahr 2015, das bei rund 21 Euro verläuft. Gleichwohl fehlt vielen Analysten die Fantasie, dass die Aktie auch weiterhin nach oben läuft. Derzeit sind mir 24 Analysteneinschätzungen bekannt, von denen 10 zum Verkauf des Anteilsscheins raten. Dem gegenüber gibt es nur zwei Kaufempfehlungen.
Ein ganz wichtiger Termin erwartet die Anleger am 2. Februar. Dann nämlich will Deutschlands größtes Geldhaus seinen Jahresgeschäftsbericht für 2016 vorlegen. Die Markterwartungen sind indes nicht besonders gut. Im Schnitt wird ein Konzernverlust von mehr als 900 Mio. Euro erwartet. Gleichwohl wäre dies verglichen mit 2015 eine deutliche Verbesserung. Seinerzeit stand ein Rekordverlust von 6,8 Mrd. Euro zu Buche.
Ein Gastbeitrag von Hermann Pichler.
Herzliche Grüße
Ihr Robert Sasse