Liebe Leser,
letzte Woche bewegte Gazprom die Gemüter der Anleger. Denn der russische Gaslieferant will seine sehr gute Stellung in Europa weiter ausbauen. Eine praktische Sache, wenn man die steigende Abhängigkeit der Europäer vom russischen Gas betrachtet. Geht das Kalkül auf?
- Russland, Österreich und Norwegen? Schon in 2014 wurden Gerüchte gestreut worden, Gazprom sei an einer Kooperation mit dem österreichischen Öl- und Gasunternehmen OMV interessiert und nun scheint sich dies als Tatsache herauszustellen. Auch scheinen sich, so berichtete in der vergangenen Woche Norman Stepuhn, die Bemühungen für eine Zusammenarbeit verfestigt zu haben.
- Die mögliche Kooperation! Es geht hier um ein Tauschgeschäft, welches Gazprom eine Beteiligung von 38,5 Prozent an der norwegischen OMV-Tochter bescheren würde. Im Gegenzug würden die Österreicher einen Anteil am sibirischen Gasfeld Urengoy bekommen.
- Zeitplan und Hürden! Wenn es nach Gazprom ginge, dann wäre der milliardenschwere Deal wohl schon bis Mitte des Jahres unter Dach und Fach, doch ganz so einfach ist die Sache nicht. Denn die Voraussetzung für die Teilübernahme der in Norwegen sitzenden OMV-Tochter ist eben auch eine Genehmigung der dortigen Behörden. Dazu sagte Alexander Medwedew, Gazproms Vizechef: „Denke nicht an schlechte Dinge und schlechte Dinge werden nicht passieren“. Nun ja, ein Ministerwechsel innerhalb der norwegischen Administration ist hier nicht gerade hilfreich, denn der neue norwegische Minister müsse sich natürlich erst in die Sachlage einarbeiten.
Ist der Deal wirklich schon so fix wie Gazprom das gerne hätte? Wir halten Sie auf dem Laufenden.
Ein Gastbeitrag von Jennifer Diabatè.
Herzliche Grüße
Ihr Robert Sasse