Lieber Leser,
die Aktie des Energieversorgers E.ON steht vor einer großen Bewährungsprobe. Denn nach den Kursverlusten der vergangenen Tage ist der Anteilsschein in den Bereich von 6,90 Euro abgerutscht. Genau an dieser Stelle verläuft eine wichtige Unterstützungslinie. Sie markiert zugleich die Nackenlinie einer Bodenformation (doppelter Boden). Sollte diese Marke nicht halten, würde die Aktie im wahrsten Sinne des Wortes den Boden unter den Füßen verlieren. Dann könnte es schnell wieder in Regionen der Oktober- und November-Tiefstände gehen, sprich zu Notierungen im Bereich von 6,00 Euro.
Dabei sah alles so gut aus
Dabei hatte sich das Papier seit Anfang Dezember sehr gut entwickelt. Mit dem Erreichen der Nackenlinie bei 6,90 Euro (11. Januar) wurde die Bodenformation abgeschlossen und ein weiteres Kaufsignal entfacht. Dann versuchte sich die Aktie an dem unteren Gap-Ende der seit vergangenem September klaffenden Kurslücke. Diese war infolge der Abspaltung und des Börsengangs der Kraftwerkstochter Uniper entstanden. Das obere Gap-Ende verläuft bei 8,00 Euro, das untere liegt im Bereich von 7,40 Euro. Trotz einer positiven Nachrichtenlage angesichts der Einigung im Streit um den Atomausstieg sowie Übernahmespekulationen um Uniper schaffte es die Aktie nicht, die untere Gap-Kante zu überwinden. Stattdessen wurde zuletzt der Rückwärtsgang eingelegt.
Mehrere Analysten senken den Daumen
Zusätzlich belastet wird die Aktie durch mehrere Abstufungen vonseiten der Analysten. So hat das Research-Haus RBC Capital den DAX-Titel von „Sector Perform“ auf „Underperform“ mit einem Kursziel von 7,00 Euro herabgestuft. Die US-Bank JP Morgan sieht den fairen Kurs nur mehr bei 7,75 Euro (zuvor 10,30 Euro). Schließlich stufte auch Merrill Lynch die Aktie von „Neutral“ auf „Underperform“ ab und senkte das Kursziel von 7,30 auf 6,40 Euro. Insgesamt stehen derzeit zehn Kaufempfehlungen sechs Verkaufsempfehlungen gegenüber, neun Analysehäuser votieren auf „Halten“. Das durchschnittliche Kursziel lautet 7,58 Euro.
Ein Gastbeitrag von Hermann Pichler.
Herzliche Grüße
Ihr Robert Sasse