Unser Schuldgeldsystem ist am Ende der normalen Kreditgenerierung angekommen. Die Folgen scheinen einen deflationären Zusammenbruch zu bewirken, doch dem ist nicht so: die Inflation wird siegen und die Inflationsraten werden wieder deutlich zulegen. In der Zwischenzeit werden Regierungen ihre Bürger bis zur totalen Enteignung schröpfen. Am Ende steht der Reset.
von Martin Stefan, Chefredakteur "Travel Trader"
Aktuell ist die Solvenzkrise mehr oder minder auf die Eurozone begrenzt, doch lassen Sie sich nicht auf die falsche Fährte führen: es ist das gesamte Schuldgeldsystem der kapitalistischen Welt, dem langsam aber sicher die Luft, oder besser: der Kredit ausgeht. Unter anderen Voraussetzungen hätte es vermutlich Japan getroffen – und definitiv Großbritannien.
Doch als schwächstes Glied entpuppte sich nun einmal die Eurozone, folglich begann es hier. Doch es endet mit einem neuen Geldsystem, fast überall auf der Welt, denn das Problem ist immer das gleiche: Nur über die immer neue Kreditgewährung und den Bau von immer größeren Schuldentürmen lässt sich Wachstum generieren. Nur Wachstum sorgt andererseits dafür, dass die steigenden Kreditmengen noch irgendeinen Bezug zur Wirtschaftsleistung besitzen – doch das Verhältnis sinkt immer schneller. Heute erhöht in den USA (und Westeuropa) die Neuverschuldung um 5 % das Wirtschaftswachstum im Durchschnitt gerade einmal um 1 % - vor 20 Jahren wären es noch 2,5 % gewesen, vor 40 Jahren etwa 3,5 %.
Fehlerhaftes Geldsystem erzwingt den Restart
Das Problem: wir nähern uns dem Ende der Beleihungsfähigkeit, doch ohne Kredit kein Geld. Es handelt sich bei diesem Problem um einen immer vorhanden gewesenen Systemfehler in unserem Wirtschaftssystem. Ein Fehler, der zudem immer bekannt war, der allerdings einem Kartell an Umverteilungsgewinnern in die Karten spielt.
Da die Bevölkerung keine Ahnung von der Wirkungsweise eines fraktionellen Bankensystems besitzt und auch die Politiker dieses Problem nicht begreifen oder klaglos akzeptieren, wird auch das nächste Geldsystem auf dem gleichen Grundprinzip fußen: der Staatsverschuldung durch die Ausgabe von Schuldscheinen, die überwiegend von Banken gehalten werden, die diese Papiere nicht bezahlen müssen, sondern sich das Geld für den Kauf dieser Staatsschulden bei einer Zentralbank leihen können, in guten Zeiten mit geringem Eigenkapital hinterlegt, in schlechten Zeiten auch ohne.
Das ist die Welt, in der Sie und ich leben – und aktuell nähert sich der Zyklus des alten erschöpften Kreditsystem seinem Ende. Die Folgen scheinen einen deflationären Zusammenbruch zu bewirken, doch dem ist nicht so: die Inflation wird siegen und die Inflationsraten werden wieder deutlich zulegen.
Schon in einigen Jahren wird es soweit sein, bis dahin werden allerdings alle Regierungen versuchen, die privaten Ersparnisse der Bürger abzuschöpfen, das Vermögen anzuzapfen, um die Einnahmesituation zu verbessern, damit die Ausgaben über Transferzahlungen ins In- und dann auch sehr schnell ins Ausland ausgebaut werden können. Es wird folglich zum inflationären Kollaps kommen. Vermutlich dadurch abgemildert, dass eine Hyperinflation vermieden werden kann, das „neue Geld“ eben rechtzeitig da sein wird, bevor die alte Ordnung komplett den Bach runtergeht.
Mit Edelmetallen in die „neue Zeit“
Mein ewig gleichlautender Kommentar mag Sie bereits langweilen, das ändert aber nichts an seiner Richtigkeit: vor allem mit physischem Gold und Silber werden Sie den Übergang von alt auf neu hervorragend bewerkstelligen können, der Vermögensentwertung von weiten Teile der Bevölkerung entgehen können.