Die bayerische Justizministerin Beate Merk gerät in der Affäre "Mollath" immer stärker unter Druck. Gustl Mollath wurde für geisteskrank erklärt, nachdem er bereits 2003 auf illegale Machenschaften bei der Hypo-Vereinsbank hinwies. Diese allerdings stellen sich heute als stichhaltig heraus.
Der Bayerische Rundfunk hat eine weitere Merkwürdigkeit zur Affäre Mollath recherchiert. In dem Fall geht es um einen Nürnberger, der seit über sechs Jahren in geschlossenen Nervenheilanstalten einsitzt. In dem Gutachten zu seiner Einweisung führe man nicht nur zerstochene Autoreifen und angebliche Tätlichkeiten gegen seine (als Anlage- und Vermögensberaterin in Schwarzgeldgeschäfte verwickelte) Ehefrau auf, sondern auch die Tatsache, dass er die Hypo-Vereinsbank beschuldigte, illegale Finanztransaktionen zu tätigen. Das, so der gutachtende Mediziner damals, sei ein Zeichen für eine gefährliche Geisteskrankheit. Mittlerweile stellte sich allerdings heraus, dass Mollaths Anschuldigungen durchaus Hand und Fuß hatten.
Mehr als fünf Jahre sitzt Mollath bisher ein. Sein unfreiwilliger Weg hatte ihn nach entsprechenden Gerichtsurteilen in die forensische Station des Bezirkskrankenhauses Bayreuth geführt, entmündigt und streng abgeriegelt von der Außenwelt. Mehrere Gutachter besagen, der Nürnberger leide an anhaltenden Wahnvorstellungen, unter anderem, Opfer des Bankensystems zu sein. Mollath bestreitet vehement, geistig krank zu sein.
via BR und Telepolis