Politiker empört über Hitler-Bezug von Ärztechef Köhler. Der KBV-Vorstandsvorsitzende hatte in einer internen Rede den Diktator in eine Reihe mit Angela Merkel gestellt.
Politiker verschiedener Parteien haben empört auf eine Rede des Vorstandsvorsitzenden der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Köhler, reagiert, in der dieser Adolf Hitler und Angela Merkel in eine Reihe gestellt hat. „Das ist ein geschmackloser, idiotischer Vergleich“, sagte Karl Lauterbach, gesundheitspolitischer Sprecher der SPD, der „Welt“.
Er nehme an, dass Köhler bei der Rede schon angeheitert gewesen sei. Als „eklatanten Fehlgriff“ bezeichnete die Grünen-Gesundheitsexpertin Birgitt Bender die Äußerungen: „Ein Ärztefunktionär sollte lieber über die Dinge reden, von denen er etwas versteht. Angela Merkel und Hitler in eine Reihe zu stellen, geht gar nicht, bei allen Differenzen, die man haben mag.“
Auch der Gesundheitsexperte der Linksfraktion im Bundestag, Harald Weinberg, kritisierte die Rede Köhlers. „Ich weiß nicht, wie viel Glühwein Herr Köhler getrunken hat, bevor er sich zu diesem ahistorischen, antieuropäischen Unsinn verstieg“, sagte Weinberg der „Welt“. „Ich hoffe, er kommt noch vor dem Fest der Besinnlichkeit wieder zur Besinnung und äußert sich dazu. Denn solche Aussagen sind nicht mit dem Vorsitz einer öffentlich-rechtlichen Körperschaft vereinbar.“