Kauder attackiert neue Anti-Euro-Partei "Alternative für Deutschland". Unionsfraktionschef nennt Bewegung "institutionalisierte Angst vor der Zukunft". - "Wenn die Gruppe unseren Euro-Kurs kritisiert, werden wir gegenhalten".
Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU) hat die neue Anti-Euro-Partei "Alternative für Deutschland" scharf angegriffen. "Deutschland braucht Europa. Das verkennt die sogenannte 'Alternative für Deutschland'", sagte Kauder SPIEGEL ONLINE. "Diese Gruppe ist die institutionalisierte Angst vor der Zukunft. Wir müssen aber mutig sein und dieses Europa gestalten wollen, trotz aller Schwächen, die frühere Regelungen zum Euro ja zweifelsohne hatten."
Der CDU-Politiker will die euroskeptische Bewegung nicht unterschätzen. "Ich nehme jeden politischen Wettbewerber ernst", sagte Kauder. "Wenn die Gruppe unseren Euro-Kurs kritisiert, werden wir gegenhalten. Wir werden den Menschen erklären, dass der Wohlstand Deutschlands entscheidend vom gemeinsamen Europa abhängt. Es gibt zu allem eine Alternative, auch zum Euro. Aber jede Alternative zum Euro ist eine deutlich schlechtere für Deutschland."
Die "Alternative für Deutschland" bekennt sich auf ihrer Website zwar zur friedlichen Einigung Europas. Zugleich fordert sie aber "geordnete Auflösung des Euro-Währungsgebietes". Anfang der Woche hatte die Partei in Oberursel ihre erste öffentliche Versammlung abgehalten. Im April soll sie offiziell ins Leben gerufen werden und möglicherweise schon zur Bundestagswahl im September antreten, spätestens aber zur Europawahl 2014. Zu den Mitbegründern gehören der Ökonom Bernd Lucke, der Publizist und ehemalige Redakteur der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", Konrad Adam, sowie der Publizist Alexander Gauland.