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Schicksalsfrage Euro

Schicksalsfrage für die Eurozone: Laissez faire oder Stabilitätspolitik – Inflationieren oder Auseinanderbrechen?

 


von VSP-Chefökonom Hannes Zipfel

 

Laissez-faire oder Stabilitätspolitik? Auf diesen kurzen Nenner bringt VSP-Chefökonom Hannes Zipfel in der aktuellen VSP-Onlinekonferenz vom 21. Mai pointiert die derzeitig verfahrene Situation des Euro, die sich auch in den jüngst publizierten Äußerungen seiner namhaften politischen und wirtschaftlichen Repräsentanten widerspiegelt. Zipfel ist sich sicher: der Bruch der Euro-Zone aus politischen Gründen wird kommen, als Folge der stark divergierenden realwirtschaftlichen Bedingungen in den Mitgliedsstaaten des Währungsraumes und den daraus resultierenden unterschiedlichen nationalen Partikularinteressen. Der absehbare nächste Schuldenschnitt in Griechenland, den Zipfel nach der Bundestagswahl im Herbst erwartet, steht schon als nächstes Menetekel an der Wand geschrieben.

 

In seinem mit Datum vom 15. Mai publizierten Handelsblatt-Streitgespräch mit dem früheren EZB-Chefvolkswirt Jürgen Stark fordert der französische Industrieminister Arnaud Montebourg jüngst grundlegende Veränderungen in der europäischen Krisenagenda, vor allem bei der Spar-und Geldpolitik der EZB. „Die EZB ist in ihren rigiden Strukturen gefangen“, so sein Fazit, um eine flexiblere Interpretation des Mandates der EZB, letztlich eine umfassendere Lockerung ihrer Geldpolitik nach Vorbild des geldpolitischen Kurses der USA, Japans und Großbritanniens zu postulieren. Dazu rechnet Montebourg bezeichnenderweise auch die Aufgabe des Maastricht-Kriteriums der drei Prozent Neuverschuldung für jeden Mitgliedsstaat der Währungsunion. Die maßgeblich von Deutschland geforderte Sparpolitik hingegen würge das Wachstum in Europa ab, so Mountebourg wörtlich.

 

In scharfem Gegensatz dazu äußerte sich Bundesbankpräsident Weidmann, für den die Stabilität des Euro essenziell für dessen Fortbestehen ist. Im Interview mit der Bild am Sonntag (BamS) vom 18. Mai erneuerte Weidmann nicht nur seine Kritik an der Rettungspolitik der EZB unter Draghi, durch unbegrenzten Ankauf von Staatsanleihen zur Stabilisierung des Euro beizutragen, die er als existenzbedrohend für den Euro bezeichnet. Erstmals äußert Weidmann Zweifel an der Zukunftsfähigkeit der Gemeinschaftswährung und an der bis jetzt gängigen Praxis der gegenseitigen Haftung für Staatschulden unter den Mitgliedstaaten.


Der Blick auf die realökonomischen Fakten im Euroraum fällt wegen ihrer negativen Grundtendenz ernüchternd, wenn nicht desillusionierend aus. Das BIP in der Euro 17-Zone ist weiter gefallen; die erwartungsgemäß stark angestiegene Arbeitslosigkeit in den Euro-Südländern im 1. Quartal dieses Jahres schafft insbesondere unter jungen Leuten verstärkten Migrationsdruck, der die Abwanderung gut ausgebildeter Nachwuchskräfte aus ihren Ländern zur Folge hat. Spanien, das mit 84, 1 % des BIP einen neuen Höchststand bei seinen Staatsschulden aufweist, ist mit der Sparpolitik erkennbar gescheitert, nicht minder Italien mit erschreckenden 140 %. Desaströs bleibt weiterhin die Situation in Griechenland mit nunmehr ca. 300 % Gesamtverschuldung. Das Land der Hellenen dürfte nach den Bundestagswahlen im Herbst den nächsten Schuldenschnitt sehen, so unsere Prognose.

 

Die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit der Südländer hat sich wider alle Bemühungen verstärkt, verschärft noch durch die starke Abwertung des Yen – sie beträgt binnen Jahresfrist beeindruckende 40 % gegenüber dem Euro! Namentlich die wichtigen Automobilindustrien Italiens und Frankreichs werden durch Billigimporte aus Japan deutlich geschädigt. Die weiterhin deutlich steigenden Lohnstückkosten, die in Deutschland indirekt den Binnenkonsum stärken, haben hingegen in den Südländern und in Frankreich zur weiteren Schwächung der Wettbewerbsfähigkeit beigetragen. Verheerend auch die Entwicklung am Immobiliensektor: Während Deutschlands Immobilienpreise weiter steigen und Tendenzen zur Blasenbildung zeigen, sind diese in den Südländern der Eurozone, und eben nicht nur da, teilweise massiv gefallen – in Spanien um rund 40% – , mit negativen Folgen für die finanzierenden Banken, aber ebenso die Baubranche und den Immobiliendienstleistungssektor.

Auch die Niederlande, traditionell ein Warentransitland, geraten durch die wegbrechende Nachfrage in Frankreich und in den Südländern stärker in den Abwärtssog; Hinweise darauf sind die Negativentwicklung des BIP und die hier schon seit Jahren rückläufigen Immobilienpreise. Mit Frankreich und den Niederlanden stehen die nächsten Krisenpatienten somit nicht mehr am Tiber und Ebro, sondern an der Seine und der Amstel und damit im Herzen der Eurozone.

Eine Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit, die für die kriselnden Volkswirtschaften der Eurozone zwingend nötig ist, um die überschuldeten Staatshaushalte in den Griff zu bekommen und sie sanieren zu können, ist somit nicht in Sicht; vielmehr dreht sich ihre Abwärtsspirale erkennbar schneller.

Unsere Prognose für die Eurozone und die Stabilität des Euro fällt entsprechend pessimistisch aus. Die weitere Verschuldung der Staats- wie Privathaushalte der kriselnden Mitgliedsstaaten ist absehbar und damit eine weitere Belastung für den Euro insgesamt. Die Eurozone in Gänze sehen wir weiter in die Rezession laufen. Zwar steht die Eurozone derzeit noch am Scheideweg zwischen sparpolitischem Haushalten und ungezügelter Defizitpolitik, sprich: Staatsverschuldung mit allen ihren negativen Folgen wie Blasenbildungen und Schuldenschnitt und droht zwischen diesen Alternativen zerrieben zu werden. Letztendlich steht ganz im Sinne der eingangs zitierten Protagonisten, die ein unvereinbares Grundverständnis der Stabilität des Euro zeigen, aber mehr auf dem Spiel: das Scheitern der Idee einer Gemeinschaftswährung der Vereinigten Staaten von Europa.

Unser abschließender Blick geht auf die Aktien- und Rohstoffmärkte, die sich unterschiedlich entwickelt haben.

 

Die jetzige Hausse an den deutschen Aktienbörsen zeigt, wie sich Märkte entwickeln, wenn die Story ungebrochen ist und durch eine expansive Geldpolitik, die eine ausreichende Liquidität garantiert, befeuert werden. Trendfördernd wirkt sich der Umstand aus, dass Aktien wie Immobilien – beide zudem politisch gelitten – gegenüber Bankdepositen relativ zugriffssicher sind und damit nicht die Vertrauensverluste erfahren, wie sie Banken und Sparvermögen im Euroraum seit der Zypernkrise erleben. Die trotz Outperformance der Aktie noch immer geringe Besitzerquote von nur ca. 7 Prozent in Deutschland belegt ein unverändertes Grundmisstrauen der Deutschen in die unverändert diskreditierte, da volatile, aber eben auch chancenreiche Aktie gegenüber der festverzinsten, vermeintlich sicheren Sparanlage – allen niedrigen Zinssätzen und jüngsten Erfahrungen über die Zugriffssicherheit vor Bankengläubigern zum Trotz.

Die neuen Allzeithöchststände des Dax deuten an, wohin sich die derzeit deutlich unterbewerteten Aktienmärkte in den Südländern entwickeln werden, deren Erholung wir schon für die zweite Jahreshälfte kommen sehen. Für die deutschen Aktienmärkte ist trotz Outperformance noch immer Luft, wie sich bei näherer Analyse der Parameter Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), Gewinnrendite sowie Dividendenrendite der Aktien zeigt. Die finanzielle Repression sowie die expansive Geldpolitik der EZB mit extrem niedrigen Zinsen lassen Unternehmen auch weiterhin von der Geld- und Konjunkturpolitik profitieren, ebenso damit indirekt auch die Aktienmärkte. Die Aktie, deren Dividendenrendite zumeist deutlich über dem jetzigen Festzinsniveau liegt, erweist sich nicht zuletzt als Folge der rasanten Kursrallye der letzten Wochen als der eigentliche Krisengewinner gegenüber allen anderen Anlageformen. Der Ausblick für die Aktienmärkte bleibt weiterhin positiv aufgrund der positiven Rahmenbedingungen, insbesondere angesichts der hohen Liquidität in den Märkten und mangels besserer Anlagealternativen. Für uns steht fest: Die Aktienmärkte werde trotz Rekordstandes noch weiter haussieren – und die nächste Spekulationsblase wird kommen.


Die Rohstoffmärkte, stets näher an den Bedingungen der Realwirtschaft, sind bisher der Aufwärtsbewegung der Aktienmärkte nicht gefolgt, ganz im Gegenteil als Assetklasse deutlich zurückgeblieben. Dieser Umstand ist politisch gewollt, da steigende Rohstoffpreise stets sichtbar in die Teuerungsindizes einfließen und insbesondere bei Edelmetallen zugleich als Warnsignal aus der Wirtschaft wahrgenommen werden. Die derzeitige Liquidität in den Märkten ist vorwiegend in den Finanzsektor und seine Anlageprodukte geflossen; in der zweiten Jahreshälfte mit einsetzender Abkehr der Eurozone von ihrer Sparpolitik wird die dann noch stärker werdende Liquidität deutlichen Einzug in die Realwirtschaft halten und damit die Rohstoffpreise, darunter die Edelmetalle – man denke nur an Silber als wichtiges Industriemetall – , wieder steigen lassen. Eine absehbare 'Edelmetallflucht' aus den seit der Zypernkrise sogar gewachsenen Bankdepositen, namentlich in den Südländern der Eurozone, wird ebenfalls die zu erwartende Kurserholung von Gold und Silber in der zweiten Jahreshälfte unterstützen.

 

Als Ergebnis der expansiven Geldpolitik der Notenbanken, die zwar konjunkturstimulierend wirken werden, auch da sie für erhöhte Konsumentennachfrage sorgen wird, sehen wir eine "globale Konjunktursause" – und als Nebeneffekt eine spürbar steigende Inflation.


Aufzeichnung der VSP-Onlinekonferenz vom 21. Mai 2013 kostenfrei abrufbar:

Die vollständige Aufzeichnung der Onlinekonferenz "Schicksalsfrage für die Eurozone: Laissez faire oder Stabilitätspolitik?" (Dauer ca. 0:40 h) mit zahlreichen illustrierenden Charts ist unter http://tinyurl.com/Schicksalsfrage-fuer-Eurozone kostenfrei abrufbar.

Nächste VSP-Onlinekonferenz am 11. Juni 2013. Interessierte können sich schon jetzt für die kostenfreie Veranstaltung registrieren: www.vsp.ag/events/onlinekonferenzen.html

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