Der Informant hinter den Enthüllungen über die geheimen Überwachungsprogramme der USA, Edward Snowden: "Ich bin weder Verräter noch Held. Ich bin Amerikaner". - Stecken die USA hinter zahlreichen Cyber-Angriffen?
Edward Snowden hat sich aus Hongkong zu Wort gemeldet. Er versuche nicht, sich vor der Justiz zu verstecken, sagte Edward Snowden am Mittwoch der South China Morning Post. Damit reagierte der ehemalige CIA-Mitarbeiter offenbar auf das jüngste Rätselraten um seinen Aufenthaltsort. In dem Interview sagte er: "Ich bin weder Verräter noch Held. Ich bin Amerikaner.
Auf die Frage, warum er Hongkong als Ort seiner Enthüllungen ausgesucht habe, antwortete der 29-jährige Techniker: „Ich bin nicht hier, um mich der Justiz zu entziehen, ich bin hier um Kriminalität aufzudecken“.
Snowden warf den USA in dem Interview zudem Cyberangriffe auf hunderte Ziele in China und Hongkong vor. Die Operationen seien seit 2009 im Gange, sagte er. Der Zeitung zufolge legte er Dokumente vor, deren Echtheit aber nicht überprüft worden sei.
Snowden zufolge hat die NSA weltweit mehr als 61 000 Hacking-Aktionen durchgeführt, darunter hunderte gegen China. Ziele seien unter anderem Universitäten, Unternehmen und öffentliche Funktionsträger gewesen.
Unterdessen sehen immer mehr Amerikaner in Snowden nicht einen Verräter, sondern einen Patrioten. Einer Umfrage von Reuters zufolge sehen über 31% der Befragten in Snowden einen Patrioten und nur 23% einen Verräter. Der Rest äußerte sich unentschlossen.
Interview mit Edward Snowden in Hongkong
Zur Umfrage: Snowden: I'm neither traitor nor hero. I'm an American