Gold und Silber steigen im Vorfeld der Bernanke-Anhörung. Der Markt erhofft sich davon Aufschluss über die Geschwindigkeit des Ausstiegs der Fed aus dem laufenden Anleihekaufprogramm.
von Commerzbank Commodity Research
Der Goldpreis steigt zum Wochenauftakt kurzzeitig auf 1.295 USD je Feinunze und nimmt damit wieder die psychologisch wichtige Marke von 1.300 USD ins Visier. In Euro gerechnet legt das gelbe Edelmetall auf ein 3-Wochenhoch von rund 990 EUR je Feinunze zu.
Als letzte der drei namhaften Ratingagenturen hatte Fitch am Freitag Frankreich das AAA-Rating entzogen. Darüber hinaus sind aufgrund der Regierungskrise die Renditen portugiesischer Staatsanleihen stark gestiegen. Dies hatte zwar bislang noch keine Ansteckungseffekte auf die anderen krisengeschüttelten Länder der Eurozone.
Es zeigt aber auch, dass die Schuldenkrise nach wie vor allgegenwärtig ist und jederzeit wieder aufflammen kann. Gold könnte daher als Alternativwährung stärker gefragt sein. Die spekulativen Netto-Long-Positionen wurden in der Woche zum 9. Juli zwar marginal auf 23,9 Tsd. Kontrakte ausgebaut, liegen aber nur knapp über dem 6-Jahrestief. Bei Silber haben die spekulativen Finanzanleger ihre Netto-Long-Positionen auf 3,9 Tsd. Kontrakte ausgeweitet – dies ist der höchste Stand seit neun Wochen –, sie bleiben allerdings weiterhin auf einem sehr niedrigen Niveau.
Der Fokus der Marktteilnehmer dürfte sich diese Woche auf die Anhörungen des Fed-Vorsitzenden Bernanke im US-Repräsentantenhaus und Senat richten. Der Markt erhofft sich davon Aufschluss über die Geschwindigkeit des Ausstiegs der Fed aus dem laufenden Anleihekaufprogramm.