Waren die Umstände um das Verschwinden von MH370 nur ein Test? In Deutschland hat die Flugsicherung an einigen Tagen den Radarkontakt zu vielen Flugzeugen verloren. Der Grund: Offenbar Störsignale.
Die Flugsicherungen in Deutschland und Österreich haben an zwei Tagen im Juni zeitweise den Radarkontakt zu Dutzenden Flugzeugen verloren. Am 5. und 10. Juni sei 20 beziehungsweise 25 Minuten lang das Sekundärradar gestört gewesen, sagte eine Sprecherin der Deutschen Flugsicherung der Nachrichtenagentur dpa und bestätigte einen Bericht der Wiener Zeitung "Kurier".
Die Radaranlagen wurden von einer externen Quelle gestört, es hat kein technisches Problem innerhalb der Deutschen Flugsicherung gegeben.
Eventuell sei eine NATO-Übung mit einem AWACS-Aufklärungsflugzeug der Grund für den Zwischenfall gewesen, schreibt die Wiener Zeitung "Die Presse". Gestört gewesen seien alle Daten, die vom Transponder eines Flugzeugs übermittelt werden, beispielsweise das Rufzeichen der Maschine und die Höhe.
"Zeitgleich fielen die Sekundärdaten in einigen Sektoren aus, die von München und Karlsruhe aus betreut werden", sagte Sandra Teleki von der Deutschen Flugsicherung. Die Fluglotsen hätten sich über Funk die Daten vom Piloten durchgeben lassen. Über das Primärradar habe man aber weiter sehen können, wo sich ein Flugzeug befand. Es habe daher keine größeren Auswirkungen gegeben.
"Eine derartige Störung ist bisher noch nie aufgetreten", so die Deutsche Flugsicherung. Auch Austro Control bestätigte, dass die Vorfälle außergewöhnlich waren. Ein ranghoher NATO-Militär erklärte gegenüber der Zeitung "Die Presse": "Wir diskutieren unsere Möglichkeiten der elektronischen Kriegsführung grundsätzlich nicht in der Öffentlichkeit." Die europäische Flugsicherheitsbehörde EASA sowie Eurocontrol wurden eingeschaltet.