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War der Rubel-Crash geplant?

Ist die massive Abwertung des Rubels ökonomisch gerechtfertigt, eine Überreaktion oder war sie möglicherweise gewollt? Offensichtlich treffen alle drei Behauptungen zu.

 

Von Bernd Murawski

Es ist schon erstaunlich, wie gelassen russische Regierungskreise auf die massive Rubel-Abwertung Anfang dieser Woche reagierten. Gleichzeitig werden in westlichen Medien Hiobsbotschaften verbreitet, die bis zu einem Zusammenbruch der Volkswirtschaft und des politischen Herrschaftssystems reichen. Die Zinsentscheidung der russischen Zentralbank wird als Beleg angeführt, dass die Lage tatsächlich dramatisch sei. Üben sich nun offizielle russische Stellen in Zweckoptimismus, oder wurde der Rubel-Crash möglicherweise absichtlich zugelassen wenn nicht sogar herbeigeführt?

 

Angesichts der gewaltigen Währungsreserven, über die Russland verfügt, erscheint der Rubel-Verfall unverständlich. Auch sind diesmal kaum globale Akteure beteiligt wie etwa bei Soros‘ erfolgreichen Spekulationen gegen das britische Pfund im Jahr 1992. Es sind vor allem russische Haushalte, die ihrer Währung angesichts der bitteren Erfahrungen aus den Krisenjahren 1998 und 1999 misstrauten und in den Dollar oder den Euro flüchteten.

 

 Als Ursache für den fallenden Rubel-Kurs werden die hohen Inflationsraten genannt, die sich während der letzten zehn Jahre auf 107 % summierten. Da zwischen 2005 und 2008 für einen Euro 35-40 Rubel gezahlt wurden, erscheint die Abwertung angesichts der deutlich niedrigeren Inflation im Euroraum mehr als begründet. Allerdings gelangt man bei der Betrachtung der Kaufkraftparität zu einem gegenteiligen Ergebnis. Diese lag im Jahr 2013 65 % oberhalb des offiziellen Währungskurses, d.h. zu einer Zeit, als dieser noch zwischen 1/40 und 1/45 Euro betrug. Bei einem Kurs von 70 Rubel hat sich das Kaufkraftplus demnach nahezu verdoppelt.

 

Unterstellt man der russischen Seite Beschwichtigungsversuche, so steht dies kaum in Einklang mit der gestrigen Stellungnahme Dimitri Medwedjews, als er die Gründe für die Abwertung des Rubel offen benannte. Überraschenderweise verweist er neben dem sinkenden Ölpreis auf die westlichen Sanktionen. War die bisherige Lesart nicht, dass diese kaum negative Auswirkungen hätten bzw. dass sie gleichermaßen die EU-Staaten treffen würden?

 

 Es bedarf keiner Kremologie, um zu erkennen, dass die russische Regierung sich einer speziellen Dramaturgie bedient, um ihren politischen Handlungsspielraum zu erweitern. Durch Verweis auf die wirtschaftlichen Folgen der Konfrontationspolitik wird gegen jede weitere Zuspitzung der Ukrainekrise Stellung bezogen, wie sie vom rechtsnationalistischen russischen Spektrum in Verein mit kompromisslosen ostukrainischen Separatisten angestrebt wird. Auch soll die Bevölkerung auf künftige Opfer eingestimmt werden. Abgesehen von den enorm gestiegenen Kosten für Auslandsreisen ist der russische Normalbürger bisher kaum von den Sanktionen betroffen.

 

Es gibt aber noch einen anderen gewichtigen Grund, der für eine gezielt herbeigeführte Abwertung des Rubel spricht. Angesichts eines realen jährlichen Lohnzuwachses von mehr als 12 % zwischen 2000 und 2008 wurde in enormen Umfang Geld kreiert. Dies war gedeckt durch die immensen Einnahmen aus dem Gas- und Ölgeschäft. Indem die Haushalte ihre gestiegenen Einkommen verkonsumierten, sammelten sich die Beträge bei der vermögenden Oberschicht. Soweit diese Geldvermögen nicht investiert oder in fremdländische Währungen umgetauscht wurden, erleiden sie gegenwärtig einen beträchtlichen nominalen Wertverlust. Angesichts des panikartigen Verkaufs der Rubel-Bestände gegen Dollar oder Euro bietet sich der russischen Zentralbank die willkommene Gelegenheit, zu geringen Kosten Rubel zu erwerben und so den entstandenen Geldüberhang abzubauen. Diese Aktion wird strategisch wichtig für den Fall, dass künftig Öl- und Gasverkäufe in Rubel getätigt werden: Russische Oligarchen, die hohe Rubel-Beträge gehortet haben, werden frühzeitig geschröpft.

 

Auf einen weiteren Aspekt, die Verteuerung von Importen, wurde bereits mehrfach hingewiesen. Dadurch wird russischen Anbietern ermöglicht, Marktanteile zu gewinnen, und gleichzeitig lassen sich die Einbußen bei den Erlösen aus dem Ölexport kompensieren. Problematisch ist dagegen die Verschuldung russischer Unternehmen bei westlichen Kreditgebern. So sind allein bis Ende Dezember 2014 34 Milliarden Dollar an Zinsen und Tilgung zu begleichen. Die russische Regierung hat jedoch ein Hilfspaket angekündigt, sodass zumindest mittelfristig kaum Finanzierungsengpässe entstehen sollten.

 

Wenn auch der Rubel-Crash das Vertrauen in die russischen Finanzmärkte beeinträchtigt hat, so bringt er offensichtlich den Regierenden in Russland diverse Vorteile. Der Rubel ist bereits gestern um 15 % gestiegen, und angesichts der immensen russischen Währungsreserven spricht wenig dafür, dass der Crash sich in nächster Zeit wiederholt.

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