Gold und Silber fuhren gestern Achterbahn. Zunächst hielt ein fester US-Dollar die Preise in Schach. - Anhaltende ETF-Abflüsse zunehmend ein Belastungsfaktor für Goldpreis.
Von Commerzbank Commodity Research
Gold und Silber fuhren gestern Achterbahn. Zunächst hielt ein fester US-Dollar die Preise in Schach. Dies änderte sich allerdings plötzlich am Nachmittag. Denn neue US-Inflationsdaten legten nahe, dass die US-Notenbank Fed mit der ersten Zinserhöhung noch länger warten könnte. Während der US-Dollar daraufhin seine Gewinne wieder abgab, holten Gold und Silber nicht nur ihre Verluste auf, sondern sprangen sogar förmlich nach oben.
Getrieben durch ein enorm hohes Handelsvolumen – Handelskreisen zufolge wurden binnen einer Minute 7.000 Kontrakte gehandelt – eroberte Gold dabei die psychologisch wichtige Marke von 1.200 USD je Feinunze zurück und Silber überstieg mühelos die Marke von 17 USD je Feinunze.
Der starke Anstieg erwies sich jedoch nicht als nachhaltig und die Niveaus konnten in beiden Fällen nicht gehalten werden. Sowohl Gold als auch Silber beendeten den gestrigen Handel nahezu unverändert auf ihren Vortagesniveaus.
Mitverantwortlich dafür, dass der Goldpreis die 1.200 USD-Marke nicht halten konnte, waren neben einem im Handelsverlauf wieder aufwertenden US-Dollar wohl auch ETF-Abflüsse. Die Bestände der von Bloomberg erfassten Gold-ETFs wurden gestern um 2,4 Tonnen abgebaut und fielen erstmals seit Mitte Januar wieder unter 1.600 Tonnen. Damit scheinen sich die Abflüsse vom Mai – es wurden gut 23 Tonnen abgezogen – auch im neuen Monat fortzusetzen. Seit Jahresbeginn stehen aktuell nur noch Zuflüsse von 1,1 Tonnen zu Buche. Die ETF-Abflüsse werden wieder mehr und mehr zum Belastungsfaktor für den Goldpreis.