Eine Pleite Griechenlands kostet jeden Deutschen pro Kopf 1055 Euro. Nach der Berechnung des ifo Instituts exklusiv für die WirtschaftsWoche schuldet Griechenland den Ländern der Eurozone derzeit 305 Milliarden Euro.
Deutschland wäre von einer Staatspleite Griechenlands am stärksten betroffen. Nach Berechnungen des ifo Instituts und der WirtschaftsWoche haftet jeder Deutsche bei einer Staatspleite Griechenlands mit 1055 Euro.
Nach der Berechnung des ifo Instituts exklusiv für die WirtschaftsWoche schuldet Griechenland den Ländern der Eurozone derzeit 305 Milliarden Euro. Deutschland haftet bei einer griechischen Staatspleite insgesamt für 85,2 Milliarden Euro griechischer Schulden – und ist damit in Summe der größte Gläubiger.
Am stärksten pro Kopf betroffen wären die Luxemburger: Griechenland schuldet dem Land je Einwohner 1637 Euro. Bei jedem Niederländer sind es 1099 Euro, bei jedem Franzosen 989 Euro, bei jedem Letten nur 250 Euro.
Dahinter folgen mit Frankreich, Italien und Spanien drei Länder, die selbst mit erheblichen Problemen zu kämpfen haben. So schuldet Griechenland Frankreich 65,1 Milliarden Euro, Italien 56,8 Milliarden Euro und Spanien 38,8 Milliarden Euro. Die vier größten Gläubiger vereinen damit 80 Prozent der Auslandschulden Griechenlands bei den Ländern der Eurozone.
Für die deutschen Banken ist eine griechische Staatspleite oder ein Austritt des Landes aus der Währungsunion längst kein Horrorszenario mehr. Sie haben den Großteil ihrer griechischen Staatsanleihen abgestoßen und sind nur noch in überschaubarem Maße in dem Land engagiert.
Die Deutsche Bank war nach eigenen Angaben in Griechenland zuletzt noch mit knapp 300 Millionen Euro engagiert, die Commerzbank mit knapp 400 Millionen. Nach einer Analystenstudie von JP Morgan sind die hiesigen Geldhäuser damit neben den französischen Banken die größten Gläubiger. Trotzdem gaben die Experten Entwarnung: Bei einem Ausstieg Griechenlands aus der Eurozone ("Grexit") seien die Folgen für die Finanzinstitute angesichts der geringen Summen begrenzt, schrieb Analyst Kian Abouhossein. "Das Hauptrisiko besteht weiter in der Ansteckungsgefahr für die Peripherie-Staaten."