EU-Ratspräsident Donald Tusk befürchtet weitreichende Folgen eines möglichen Austritts der Briten aus der EU: "Als Historiker fürchte ich: Der `Brexit` könnte der Beginn der Zerstörung nicht nur ...
EU-Ratspräsident Donald Tusk befürchtet weitreichende Folgen eines möglichen Austritts der Briten aus der EU: "Als Historiker fürchte ich: Der `Brexit` könnte der Beginn der Zerstörung nicht nur der EU, sondern der gesamten politischen Zivilisation des Westens sein", sagte Tusk in einem Interview mit der "Bild" (Montag).
Politisch würde ein Austritt alle radikalen Anti-Europäer in den EU-Staaten anfeuern, so der EU-Ratspräsident weiter. "Mehr noch: Am Tag des Austritts der Briten würden unsere äußeren Feinde Champagner trinken. Wir sollten alles daran setzen, ihnen diese Party zu verderben."
Zugleich widersprach er dem Eindruck, für die Briten würde sich nach einem Austritt wenig ändern. "Jede Familie weiß: Eine Scheidung ist für alle traumatisch." Wirtschaftlich hätte jeder in der EU Nachteile, aber vor allem die Briten selbst, so Tusk. "Die Kampagne für den `Brexit` hat eine sehr klare Botschaft: `Lasst uns austreten. Nichts wird sich ändern, alles wird bleiben wie immer.` Nun, das ist falsch", betonte der EU-Ratspräsident. "Nicht nur wirtschaftlich, sondern vor allem geopolitisch wäre es ein Rückschlag für Großbritannien. Warum ist das so gefährlich? Weil niemand die langfristigen Folgen vorhersehen kann. "