In Bonn schon über 100 Fälle. Mediziner ratlos. Die "Augengrippe" ist für die Betroffenen sehr unangenehm. Auslöser dieser viralen Bindehautentzündung sind so genannte Adenoviren. Augenärzte im Rheinland sprechen bereits von einer Epidemie.
Die Augen stark gerötet, die Bindehäute angeschwollen, Tränenfluss und ein lästiger Juckreiz: Die "Augengrippe" ist für die Betroffenen sehr unangenehm. Auslöser dieser viralen Bindehautentzündung sind so genannte Adenoviren. In Bonn breiten sie sich besonders schnell aus und sind nur schwer in den Griff zu bekommen. Das Gesundheitsamt der Stadt spricht von rund 100 Fällen. Allerdings dürfte die Dunkelziffer nach Ansicht von Fachleuten sehr viel höher liegen.
Augenarzt Sven Kulus hat seine Praxis in Bad Godesberg zum Augengrippezentrum umgerüstet. Er behandelt in seinen Räumen nur noch Patienten, die sich bereits angesteckt haben, und er hat gut zu tun. Seinen Arztkollegen hat er angeboten, deren Adenopatienten mit zu versorgen, um das Virus einzudämmen. "Meine Hände sehen schon furchtbar aus vom ständigen Desinfizieren", berichtet Kulus im Gespräch mit dem WDR.
Die Vorsichtsmaßnahmen hält er für angemessen, denn die Viren seien hoch ansteckend. Sie verbreiten sich über die Tränenflüssigkeit und wenn in einer Familie eine Person erkranke, greife das Virus fast immer auf alle anderen über.