Mit ihrer Flüchtlingspolitik beeinflusste Merkel nicht nur das Brexit-Votum sondern lieferte auch Donald Trump Munition für die Jagd nach Stimmen. - Wie Trump die Medien aushebelte.
Welchen Anteil hat Bundeskanzlerin Merkel am Sieg Donald Trumps? Ähnlich wie bei den Brexit-Befürwortern lieferte sie mit ihrer Flüchtlingspolitik dem konservativen Lager emotionale Munition, der letztlich möglicherweise den Ausschlag für das Wahlergebnis gab.
Der neue Präsident der USA hat Angela Merkel in seinen Wahlkampf-Reden mehrmals scharf kritisiert wegen ihrer Flüchtlingspolitik, die "ein "Desaster", "Katastrophe", "Blamage" für Deutschland sei. Merkels Politik sei "irrsinnig" bzw. "verrückt". Einer der Höhepunkte in seinen Reden war die Aussagew, dass Hillary Clinton die "Angela Merkel der USA" sein wolle.
Wie Trump die Medien aushebelte
Via Propagandaschau
Es gibt zahlreiche Aspekte des US-Wahlkampfs 2016, die von der deutschen Lügenpresse aus Dummheit und Kalkül weitestgehend ausgeblendet wurden. Der wichtigste Aspekt ist vielleicht die Wahlkampffinanzierung, deren journalistische Beleuchtung unvermeidlich Clintons Korruption durch Wall Street, Großkonzerne und arabische Despoten aufgedeckt und sie damit in der deutschen Öffentlichkeit entlarvt und entzaubert hätte.
Das Stichwort in den alternativen Medien – vor allem in den USA – lautet „pay for play“ und bedeutet, dass Hillary Clinton ihren Geld-„Spendern“ politischen Einfluss einräumte. Schon der Begriff „Spender“ ist eine gezielte Täuschung, denn es handelt sich nicht um humanitäre und uneigennützige Wohltaten, sondern um Korruption und den Kauf von politischem Einfluss.
Wie Reuters berichtete, hat der Wahlsieger Donald Trump nur ca. halb so viel Geld in seine Wahlkampagne gesteckt, wie seine Gegnerin Clinton.
Bei Clinton kam hinzu, dass sie massiv von Super-Pacs unterstützt wurde. Diese Lobbygruppen dürfen so viel Geld für die Wahlwerbung eines von ihnen favorisierten Kandidaten ausgeben wie sie wollen, vorausgesetzt, dass sie sich nicht direkt mit dessen Kampagne koordinieren.
Anders als die Kandidatin des Establishments Clinton hat Trump seinen vergleichsweise bescheidenen Wahlkampf hauptsächlich selbst finanziert. Gerade diese Unabhängigkeit ist es, die einen Großteil seiner Popularität bei seinen Anhängern begründet und nur so konnte er sich überhaupt als Antagonist des Establishment gerieren.
Genau das war Trumps geniale Strategie. Was angesichts seiner Vita zunächst absurd erscheint, ein mutmaßlicher Milliardär und Inbegriff des monetären Ostküstenadels, ständig in den Medien präsent, will sich als Maverick verkaufen, um die Frustrierten und Empörten einzusammeln, die es nach 8 Jahren Obama in einem Ausmaß gab wie nie zuvor. Eigentlich ein Witz – eigentlich.
Selbst ein Donald Trump schrumpft im Vergleich zum US-Establishment, wenn er sich ihm entgegenstellt, in der öffentlichen Wahrnehmung zu einem Zwerg. Alles was er tun musste, war die Konfrontation auf die Spitze zu treiben. Mit jeder seiner verbalen Eskalationen und der unabwendbaren und einkalkulierten Reaktion aus dem Establishment, wuchs in der öffentlichen Wahrnehmung das Bild vom David, der sich mit Goliath anlegt.
Allein dieses Kräfteungleichgewicht brachte ihm in seiner Zielgruppe viele Sympathien und der öffentlich auf allen Kanälen tobende Kampf lockte auch jene hinter dem Ofen hervor, die das System längst abgeschrieben hatten und deshalb auch das Wählen als sinnlos ansahen.
Diese raffinierte Methode hat Trump systematisch und – nach allem was man wissen kann – sehr reflektiert und gezielt benutzt. Zur Erinnerung: Der Mann kennt die Mechanismen des Showbiz und der Medien und war selbst Teil des Wrestling-Zirkus, in dem diese theatralisch inszenierten Schaukämpfe in unendlichen Wiederholungen und minimalen Variationen Tag für Tag aufs Neue aufgeführt werden. Trump hat aus diesen Erfahrungen eine so einfache wie brilliante Strategie für die Wahlen entwickelt. Die ganze Genialität zeigt sich aber erst bei einem Blick auf einige Zahlen.
- Am 15. März titelte die New York Times:
$2 Billion Worth of Free Media for Donald Trump
(Kostenlose Medienberichte im Wert von 2 Milliarden für Donald Trump)
- Am 6. Mai berichtet Marketwatch:
Trump has gotten nearly $3 billion in ‘free’ advertising
(Trump bekam kostenlose Werbung im Wert von 3 Milliarden)
- Und am 9. November, dem Wahlsieg, titelt die International Business Times:
Did The Media Help Donald Trump Win? $5 Billion In Free Advertising Given To President-Elect
(Halfen die Medien Donald Trump zu gewinnen? Kostenlose Werbung für den gewählten Präsidenten im Wert von 5 Milliarden)
Die beeindruckenden Zahlen belegen Trumps geniale Strategie. Experten kommen hier offensichtlich am Ende des Wahlkampfs unterm Strich zu der Einschätzung, dass die Mainstreammedien – seine Gegner in einem Kampf, den er ihnen aufgezwungen hat – kostenlose Werbung für Donald Trump im Wert von sage und schreibe 5 Milliarden Dollar gemacht haben. Einfach dadurch, dass sie ihm Aufmerksamkeit und Sendezeit „geschenkt“ haben, die er ihnen mit seinen verbalen Eskapaden abgenötigt hat.
Manipulation der Manipulateure
Das ist die absolute Meisterklasse der Manipulation. Es ist die Manipulation der Manipulateure. Was Trump vorgeführt hat, ist nicht weniger als ein historischer Geniestreich zu dessen Anerkennung und Verständnis wir nun eine Parallele zu Vladimir Putin ziehen wollen, die erklärt, warum die beiden jetzt mächtigsten Präsidenten dieser Welt sich gegenseitig respektieren und warum das Hoffnung auf eine friedlichere Zukunft macht.
Vladimir Putin – Der Judoka
Russlands Präsident Putin hat nicht nur den schwarzen Meistergürtel im Judo, sondern brachte es bis zum Stadtmeister in Leningrad und besitzt auch im Taekwondo den 9. Dan und damit höchsten Meistergrad. Über seine meisterlichen politischen Fähigkeiten muss man sich nicht lange auslassen. Sie werden selbst von politischen Gegnern eingestanden, wenn diese qualifiziert sind sie überhaupt zu erkennen und dann auch ausreichend Rückgrat besitzen, sie öffentlich anzuerkennen.
Worum geht es beim Judo? Judo ist der sanfte Weg des Kampfsports. Im Kern handelt es sich um geschickte Manöver mit geringstmöglichem Kraftaufwand, mit dem Ziel, den Gegner aus dem Stand und auf die Matte zu bringen. Der Judoka benutzt nur zu einem möglichst geringen Anteil die eigene Masse und Kraft, sondern hauptsächlich die Masse und Bewegung des Gegners, um diesen zu besiegen.
Idealtypisch ist der Sieg über einen heranstürmenden Angreifer mittels eines Schulterwurfs. Der Judoka dreht sich ein, packt den Gegner und hebelt ihn – dessen Masse und Geschwindigkeit nutzend – von den Füßen und auf den Boden. Wer die Technik beherrscht, kann auch als Fliegengewicht einen unerfahrenen Dreizentnermann zu Boden bringen.
Aufmerksamen Lesern wird die Parallele längst dämmern. Was der eher grobschlächtig erscheinende und dem Wrestling verbundene Donald Trump mit den US-amerikanischen Mainstreammedien veranstaltet hat, war ein lehrbuchmäßiger Schulterwurf. Genau genommen ein Schulterwurf, für den es noch gar keine Lehrbücher gibt.
Vielleicht wird man bei Machiavelli politische Strategien zum Machterhalt entdecken, die Trumps größtmöglichem Erfolg gegen einen übermächtigen Gegner bei minimalem Einsatz eigener Ressourcen nahekommen, aber da der Machterhalt in Zeiten der Massenmedien ein Phänomen der letzten hundert Jahre ist, dürften Beispiele und Beschreibungen vergleichbarer Manöver Seltenheitswert besitzen – wenn es sie überhaupt gibt.
Donald Trumps strategischer Schulterwurf besteht in der Provokation des medialen Goliath, seiner Gelassenheit im Angesicht des Gegners und der Ausnutzung von dessen Macht und Ressourcen, um ihn mit einem Hebel auf die Bretter zu schicken. Dass diese Medien sich nun verdattert die Augen reiben, während Trump längst in seiner Dankesrede zur staatsmännischen Versöhnungsgeste gegriffen hat, ist das Abschlussbild eines genialen Manövers. Wer diesen Mann unterschätzt, ihn als Clown, Rassist oder Sexist abkanzeln will, ist bereits ein potentielles Opfer und würde nicht merken, wenn Trump ihm morgen vor laufenden Kameras die Hosen ausziehen würde.
Zwei Meisterstrategen auf Augenhöhe
Mitten in einem von größenwahnsinnigen Stümpern und Dummköpfen angezettelten neuen Kalten Krieg haben sich Donald Trump und Vladimir Putin in den vergangenen Wochen über den Atlantik hinweg ihren gegenseitigen Respekt ausgesprochen. Dahinter steht in beiden Fällen die Gelassenheit von Champions, die niemandem mehr etwas beweisen müssen und sich auf Anhieb als Champions erkennen und respektieren, wenn sie einen gemeinsamen Raum betreten.
Es ist der Respekt, den sich auch Spitzensportler zollen, selbst dann, wenn sie in gegnerischen Teams antreten. Man muss sich nichts mehr beweisen, weil man sich selbst im Leben alles bewiesen hat. Trump und Putin geht es nicht in erster Linie ums Ego, sondern darum, ihr Können für das eigene Land einzusetzen. „Make America great again“, ist für Trump nicht nur ein Slogan, sondern Credo und nun als Präsident ist es eine Verpflichtung. Das Gleiche gilt für Vladimir Putin, der seit Jahren dafür arbeitet, Russland wieder zu der Größe zu verhelfen, die seinem Land und dessen Menschen gerecht wird.
In diesem Punkt findet sich auch der entscheidende Unterschied zwischen Trump, Clinton und Obama. Clinton ist eine von Ehrgeiz zerfressene, gedemütigte und skrupellose Machtpolitikerin, der es niemals um das Wohl des eigenen Landes ging, sondern immer nur um sie selbst. Sie würde allein für ihr Ego, die Geschichtsbücher und um die Anerkennung der Falken des Pentagon buhlend einen dritten Weltkrieg riskieren. Mit Obama verhält es sich ähnlich. Ein Blender und Großmaul, das sich von seinem Militärapparat vorführen ließ und nach acht Jahren Amtszeit nur Chaos im Nahen Osten, Tod, Elend, Flüchtlingsströme und fast 10 Billionen zusätzliche Staatsschulden hinterläßt.
Wir haben also zwei Präsidenten der beiden mächtigsten Staaten auf Augenhöhe, die beide das Ziel haben, ihr eigenes Land nach vorne zu bringen. Putin weiß, dass das nicht gegeneinander geht und es besteht die berechtigte Hoffnung, dass der Stratege Trump das ganz genauso sieht. Trump hat den Fokus klar auf das eigene Land gerichtet, wo die Probleme sich bis zum Himmel türmen.
Seine finanzielle und geistige Unabhängigkeit nähren die Hoffnung, dass er den zweifellos massiven Versuchen aus militärisch-industriellem Komplex und alten Establishment, ihn in die Rolle des Weltpolizisten zu drängen, widerstehen kann. Trump muss jetzt liefern und ein öffentlich zelebrierter Frieden und neue Kooperation mit Russland wäre nicht das schlechteste Signal sowohl an die eigenen Wähler, wie auch an jene, die ihn nicht gewählt haben.