Liebe Leser,
die Bank of Ireland hat ihre Kreditvergabe an Unternehmen in Nordirland im vergangenen Jahr um ein Drittel auf 1 Mrd. Pfund angehoben. Speziell die kleinen Unternehmenskredite verzeichneten im Jahr 2016 einen Anstieg um 22 Prozent. Zudem hatte die Bank mitgeteilt, dass trotz des Gegenwindes durch den Bexit auch die Nachfrage durch Agrargeschäfte angestiegen sei.
Gerade die Brexit-Abstimmung und die Auswirkungen auf das Pfund Sterling haben die Bank of Ireland schwer getroffen, die auch in Nordirland und auf der britischen Insel sehr aktiv ist und eine Partnerschaft mit der britischen Post unterhält. Das Geschäft mit dem Vereinigten Königreich trägt rund 40 Prozent zum Umsatz bei.
Erst in der letzten Woche hat die Bank of Ireland berichtet, dass sie im Jahr 2016 Gewinne in Höhe von 1,071 Milliarden Euro erwirtschaftet hatte. Dies war zwar ein schlechterer Wert als im Vorjahr (1,2 Mrd. Euro), aber man vergleiche die Zahlen bitte schön mit der Deutschen Bank oder der Commerzbank, bevor man ein negatives Urteil fällt. Bis 2018 müssen die Aktionäre der Bank of Ireland allerdings auf eine Dividende verzichten. Richie Boucher, CEO der Bank, brachte diese Entscheidung mit den Gesamtauswirkungen des Brexit-Votums in Zusammenhang, der einen großen negativen Effekt habe.
Meines Erachtens hat die Bank of Ireland mit dem Brexit-Votum zu kämpfen, scheint aber gleichzeitig auch dafür Sorge zu tragen, dass die Finanzen nicht komplett durcheinander geraten. Gerade heute kann man dies einer Bank wohl durchaus hoch anrechnen.