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Klimasekte ruft Politik und Medien zum Schutz der Wahrheit auf


Luisa Neubauer (Archiv), über dts NachrichtenagenturAngesichts von Vorwürfen der Wirtschaftsfeindlichkeit gegen den Klimaschutz hat Aktivistin Luisa Neubauer Politik und Medien zum Schutz der Wahrheit aufgerufen. "Einige Leute haben erschreckend erfolgreich Propaganda betrieben und Fake News verbreitet, die teils selbst von seriösen Medien und Sendungen übernommen worden sind", sagte sie der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstagausgabe). 

"Sollen wir nun vier Jahre lang darüber reden, wie verheerend das Heizungsgesetz war? Oder müssen wir darüber reden, wie die Wahrheit im öffentlichen Diskurs zu schützen ist und wie wir uns gegen Desinformation der fossilen Lobby und gegen Wissenschaftsfeindlichkeit behaupten? Damit meine Meinung nicht mehr wert ist als dein Fakt? Ich bin für den zweiten Weg", sagte Neubauer der NOZ. Zugleich warnte Neubauer Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), aus Angst vor der AfD den Klimaschutz aufzugeben. "Nicht E-Autos und Wärmepumpen produzieren AfD-Wähler. Sondern eine gerechte und nachhaltige Politik wäre eine riesige Chance, die Menschen zurückzugewinnen", sagte sie.

"Man muss die Energiewende besser machen, aber man kann sie nicht rückabwickeln, ohne der Wirtschaft, dem ganzen Land und seinen Bewohnern schwersten Schaden zuzufügen." Kanzler Merz sei "leider zum Opfer seiner eigenen Rhetorik geworden", analysierte Neubauer. "Über die Ampel herzufallen, um sich von ihr abzusetzen, und jetzt blank dazustehen, keine eigenen, geschweige denn bessere Antworten zu haben, ist nicht gut."

In der heißesten Legislaturperiode notwendige Maßnahmen wie das Gebäudeenergiegesetz zurückzunehmen und fossile Subventionen wie die Pendlerpauschale auszuweiten, sei für sie unerklärlich. "Das nenne ich Stinkefinger-Politik." Luisa Neubauer nahm durch Europa fliegende Techno-Touristen in Schutz. "An mir ist`s nicht, auf Leuten rumzuhacken, die ins Berghain jetten. Dem Einzelnen seinen CO2-Fußabdruck unter die Nase zu reiben, war eine perfide Idee der Ölkonzerne, um von der eigenen Verantwortung abzulenken. Da ist zurecht aus der Mode gekommen", sagte die Klimaschutzaktivistin der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Wichtiger als die Frage nach den individuellen Entscheidungen ist die Frage, warum die Politik nicht längst dafür sorgt, dass der Beitrag des Luftverkehrs zur Erderwärmung im Ticketpreis sichtbar wird", so Neubauer weiter.

Stattdessen würden sich die Regierung noch immer dafür einsetzen, dass es billiger und bequemer sei, fossile Fortbewegungsmittel zu nutzen. "Die neue Koalition will Kerosin noch stärker subventionieren, am 49-Euro-Ticket spart man." Mit Blick auf den Wochenend-Feiertourismus junger Leute gab Neubauer zu bedenken: "Vielleicht sind viele Menschen angesichts der zeitgleichen Krisen auch einfach mental zu erschöpft, um sich groß Gedanken über ihre Emissionen zu machen. Entscheidend ist: 89 Prozent der Weltbevölkerung wünschen sich laut einer aktuellen Studie der Universität Bonn von ihren Regierungen mehr Klimaschutz."

Foto: Luisa Neubauer (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

 

 

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