Bank of America - eine der größten Banken der USA verliert in den letzten Monaten mehr als 60% an der Börse. Allein letzten Montag ging’s 20% abwärts an einem Tag. Doch der Chef beschwichtigt: alles wird gut. – Parallelen zu Lehman?
Als der Chef von Bear Stearns 2008 vor kurz vor der Pleite vor die Kameras trat, da malte er eine rosarotes Zukunftsbild. Die Gerüchte, welche das Geldhaus in der Pleite sahen, seien unzutreffend. Im Gegenteil: die Geschäfte liefen ausgezeichnet. Zwei Tage nach dieser Lüge war das Investmenthaus bankrott.
Gerüchte ranken sich nun auch um eines der renommiertesten Bankhäuser der USA: Bank of America. Im letzten halben Jahr ging es mit dem BoA-Kurs fast 60% nach unten. Allein am Montag verlor die Aktie 20%. Am Dienstag konnte der Kurs aber noch mal kräftig zulegen. Doch diese Kursbewegung könnte trügerisch sein. Eine solche Kursbewegung ist fast identisch mit der vieler Banken in den USA, die kurz vor dem Exitus an der Börse noch mal ein Aufbäumen vor ihrem Tod erlebten. Genau so ist es 2008 auch bei Lehmann gelaufen. Auch hier hieß es kurz vor dem Bankrott: no problem, alles ok.
Was ist los bei BoA?
Börsentechnisch sieht BoA genau so aus, wie alle Pleitebanken auf dem Höhepunkt der Krise in 2008: Dramatischer Kurssturz. Kurz vor der Pleite noch mal ein Aufbäumen an der Börse, bevor der Kurs Richtung Null stürzt. Droht dem renommierten Bankhaus in den USA nun das gleiche Schicksal? Dies allerdings wäre der Todesstoß für das globale Finanzsystem.
Der Chef der Bank of America, Brian Moynihan, versucht die Anleger zu beruhigen – auch dieses Verfahren konnte man 2008 bei vielen Banken in den USA beobachten. Alles Lüge? Moynihan von der BoA schiebt den Kurssturz der Aktie auf verschiedene Klagen, unter anderem von AIG: "Wir arbeiten aggressiv daran, die Hypotheken-Klagen hinter uns zu lassen", teilte der BoA-Chef in einem Brief an seine Mitarbeiter mit. "Wir haben herausfordernde Zeiten in der Vergangenheit bestanden und werden dies auch jetzt tun.“
Fakt ist: Die Bank of America befindet sich in schwerem Fahrwasser. Das US-Finanzinstitut wird im Zusammenhang mit dem Verkauf fauler Hypotheken von mehreren Firmen verklagt. Wegen Altlasten aus der Immobilienmarktkrise verzeichnete das Geldhaus im abgelaufenen Vierteljahr den größten Quartalsverlust in seiner Geschichte.
Moynihan soll am Mittwoch Investoren in einer Konferenz-Schaltung Rede und Antwort stehen. In der Vergangenheit dauerte es nach solchen öffentlichen Durchhalteparolen noch 48 Stunden, bevor die entsprechende Bank auch offiziell ihre Pleite eingestehen musste. Wenn dies auch auf die Bank of America zutreffen sollte, droht dem Finanzsystem die Kernschmelze.
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