Bayer-Chef sieht geringe Chancen für Pfizer-Gebot. Vorstandsvorsitzender des Pharmakonzerns rechnet eher damit, dass der US-Konzern die Tiermedizinsparte an die Börse bringt.
Bei der Milliardenofferte für die Tiermedizin von Pfizer sieht Bayer die Erfolgschancen als gering an. Das teilte Vorstandschef Marijn Dekkers nach Informationen der Financial Times Deutschland (Freitagsausgabe) in einem Schreiben an den Aufsichtsrat mit. Nach seinem Eindruck tendiere der US-Konzern eher dazu, die Tiermedizinsparte an die Börse zu bringen. Er bestätigte zudem, dass Bayer eine vorläufige Offerte für das Geschäft eingereicht hat.
Anders als manche Experten wertet Dekkers das Doppelspiel Pfizers offenbar nicht als Verhandlungstaktik. Die Amerikaner verhandeln einerseits mit Bietern über ihre Tiermedizinsparte, mit 4,2 Mrd. Dollar Jahresumsatz die größte der Welt. Andererseits denken sie laut über einen Börsengang nach. Viele Fachleute sehen das als Versuch, den Preis zu treiben. Eine Rolle soll aber auch spielen, dass bei einem Verkauf an einen Konkurrenten hohe Steuern drohen.
Bayer gab dazu keine Stellungnahme ab. Nach Informationen aus Finanz- und Branchenkreisen sind Bayer, Novartis und noch mindestens eine dritte Partei mit den unverbindlichen Offerten in die zweite Auktionsrunde vorgestoßen. Insider nannten als Größenordnung Beträge deutlich über 8 Mrd. Euro.