Das Flammeninferno auf dem Autofrachter in der Nordsee wurde offenbar durch ein E-Auto ausgelöst. Doch auch auf der Straße kann so ein PKW zur Todesfalle werden. Rettungskräfte berichten von lebensgefährlichen Problemen bei Unfällen mit E-Autos. Bei Bränden ist selbst die Feuerwehr oft hilflos.
von Christian Hasenknecht
In Zeiten der Klima-Inqisition gilt der Verbrennungsmotor als Teufelswerk und das E-Auto als Fortbewegungsmittel einer paradiesischen Zukunft. Doch das E-Auto kann schnell zur Todesfalle werden: Im schlimmsten Fall droht der Tod im nicht-löschbaren Höllenfeuer des kurzgeschlossenen Akkus.
Die Zahl der Elektroautos auf Deutschlands Straßen ist steigend. Die Bundesregierung will Elektromobilität fördern. Das E-Auto gilt als Fortbewegungsmittel der Zukunft. Doch wenn diese buchstäblich unter Strom stehenden Fahrzeuge in Unfälle verwickelt werden, stellen sie die Feuerwehren vor große, teils unlös- oder eher unlöschbare Probleme. Besonders dann, wenn der Akku des E-Autos in Brand gerät.
Höllenfeuer
Mit einer höheren Zahl an E-Autos auf den Straßen geht naturgemäß auch eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für Unfälle solcher Starkstrom-Akkus auf vier Rädern einher. Doch was ist, wenn der „Klimaretter“ E-Auto bei oder nach einem Unfall in Brand gerät?
Andreas Ruhs, Brandschutzexperte der Frankfurter Feuerwehr, erklärte kürzlich gegenüber der „Hessenschau“: „Eigentlich kann man es nicht löschen. [Das E-Auto] muss kontrolliert abbrennen oder ausbrennen.“ Und das Abbrennen dauert zwei bis drei Tage; wieviel CO2 und andere Gase dabei ausgestoßen werden, ist noch nicht bekannt.
Doch dass ein in Brand geratenes E-Auto gegebenenfalls auch auf einer Bundesautobahn kontrolliert ausbrennen muss ist nicht das einzige Problem.
Gerät ein E-Auto, Akku in Brand werden anders als bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor nicht nur extrem giftige, sondern auch ätzende Dämpfe und Gase freigesetzt. Zum quasi unlöschbaren Höllenfeuer gesellt sich also noch ätzend-giftiger, die Retter gefährdende, Rauch.
Schaltpläne sind überlebenswichtig für Unfallopfer und Einsatzkräfte
Doch brennende Akkus und giftige Gase sind nicht die einzigen Gefahren für die Retter.
Am 27. Januar 2019 kam es etwa auf der A661 bei Dreieich (Offenbach) zu einem Unfall mit einem Tesla Roadster. Der Fahrer eines Kleinwagens hat den seltenen, leistungsstarken Elektro-Sportwagen offensichtlich übersehen. Es kam zum Zusammenstoß. Beide Wagen gerieten ins Schleudern, prallten gegen eine Betonwand.
Für die Einsatzkräfte vor Ort ein außergewöhnlicher und gefährlicher Einsatz: es drohte Stromschlag! Glücklicherweise war bei diesem Unfall das E-Auto nicht derart beschädigt, dass eine Notabschaltung erforderlich gewesen wäre.
Viele Feuerwehren üben nun vermehrt den Umgang mit verunfallten E-Autos, die Kenntnis der Schaltpläne ist überlebenswichtig. Wird ein verunglückter Fahrer eingeklemmt, kann er nicht so einfach aus der Fahrgastzelle geschnitten werden. Es muss erst geklärt werden, ob eine Beschädigung, gar ein Kurzschluss des Akkus droht.
Horrorszenario Tiefgarage
Besonderes Kopfzerbrechen bereitet der Feuerwehr vor allem ein Szenario: Brand in der Tiefgarage! Ein solcher Brand ist schon bei normalen Fahrzeugen eine Herausforderung für die Einsatzkräfte, doch „wenn dann noch Elektrofahrzeuge dabei sind, die mit ihren Akkus doch einen erheblichen Beitrag zu einem Brand leisten können, dann stellt uns das ehrlicherweise vor große Herausforderungen“, so Brandschutzexperte Ruhs.
Der E-Auto-Brand in der Tiefgarage: ein Horrorszenario.
Die giftigen und ätzenden Gase stellen Retter und Technik auf die Probe. Die Entrauchungsanlage der Tiefgarage muss dann besonders zuverlässig arbeiten. Für die Feuerwehr gilt es dann auch, dass unlöschbare E-Auto möglichst schnell aus der Tiefgarage zu schleppen – es muss draußen kontrolliert ausbrennen. Dieses Szenario gilt es laut Ruhs zukünftig beim Bau neuer Tiefgaragen und Parkhäuser mit einzuplanen – was mit Parkhäusern älteren Baujahrs ist, bleibt unklar.
Als der Verbrennungsmotor im letzten Jahrhundert die Straßen eroberte, soll Deutschlands letzter Kaiser, Wilhelm II., gesagt haben*: „Ich glaube an das Pferd. Das Automobil ist eine vorübergehende Erscheinung.“ Das E-Auto ist vielleicht auch nur eine vorübergehende Erscheinung.
*Anm. d. Autors: Das Zitat wird Wilhelm II. erst seit dem 20. Jahrhundert zugeschrieben, an der Echtheit bleiben Zweifel.
Der ehemalige Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND), Gerhard Schindler, fordert angesichts der zunehmenden Spionageangriffe aus Russland und China deutlich mehr Kompetenzen für die deutschen [ ... ]
In der Debatte um eine Erhöhung des Mindestlohnes fordert der Wirtschaftsweise Achim Truger einen Anstieg um deutlich mehr als 13 Prozent zum Jahreswechsel.
Zu "Bild" (Donnerstagausgabe) sagte Truger: [ ... ]
Im Hinspiel des Champions-League-Halbfinals hat der BVB mit 1:0 gegen Paris Saint-Germain gewonnen.
Das Spiel bot von Beginn an einen hohen Unterhaltungswert. Der BVB startete dominant mit viel Tempo, [ ... ]
Vielerorts haben am Mittwoch Demonstrationen zum Tag der Arbeit stattgefunden, in Berlin blieb es bei der sogenannten "Revolutionären Demo zum 1. Mai" bis zum frühen Abend friedlich. Auch an vielen [ ... ]
Das Parlament in Tiflis hat am Abend das umstrittene "Agentengesetz" in zweiter Lesung verabschiedet. 83 Abgeordnete stimmten für das Regierungsvorhaben, 23 Parlamentarier votierten dagegen. Zahlreiche [ ... ]
Die Zahl der Kinder, die Opfer von Straftaten geworden sind, ist in Nordrhein-Westfalen dramatisch gestiegen. Wie der "Kölner Stadt-Anzeiger" (Donnerstagsausgabe) unter Berufung auf Zahlen des Innenministeriums [ ... ]
Die US-Notenbank Federal Reserve lässt den Leitzins im Dollarraum wie von den meisten Marktteilnehmern erwartet zum sechsten Mal in Folge unverändert. Er werde weiter in einer Spanne zwischen [ ... ]