Es war schon immer eine Kunst, „unten“ zu kaufen und „oben“ zu verkaufen. Nur wissen die meisten Börsianer nicht, wo unten und oben ist. Das Problem: Sind die Kurse hoch, sind die Nachrichten positiv. Sind die Kurse niedrig, sind die Nachrichten negativ. Die Nachrichtenlage verdreht den Anlegern also den Kopf. Auch die Analysten drehen durch.
Sind die Kurse hoch, dann wird das Anlegervolk mit Kaufempfehlungen und hohen Kurszielen überschüttet. Macht die Börse dagegen in Moll, raten die Experten eher zum Verkauf. Und genau in dieser Phase sind wir nun.
Während die Aktienkurse offenbar ihren Boden gefunden haben, hagelt es immer noch Verkaufsempfehlungen, sind die Medien voll mit Vorsicht und Warnung. Beachtlich ist dagegen, dass Bankaktien kaum noch auf Negativnachrichten reagieren. Dies war bisher immer der Sektor, der sofort abverkauft wurde.
Beachtlich auch die Signale aus der Realwirtschaft und von der Straße. Ifo Index und GfK stiegen sogar. Experten hatten hier einen Rückgang erwartet. Auch die Aussagen von vielen Unternehmenslenkern sind erstaunlich positiv. Die meisten sehen keine Krise, halten Rekordergebnisse für 2008 möglich – trotz Rezession in den USA! Ist die Lage also viel besser als die Stimmung an der Börse?
Es ist durchaus möglich, dass der Weltuntergang erstmal verschoben wird. Vielleicht fällt er auch ganz aus. Jedenfalls ist ja bekannt, dass Börsianer zu Extremen neigen. Die Einsicht, dass man sich vielleicht geirrt hat, braucht noch ein wenig Zeit. In der Zwischenzeit sind viele Unternehmen verführerisch billig geworden. Immer mehr DAX – Titel notieren unter ihrem Buchwert. Im Bereich der Rohstoffaktien ist die Marktkapitalisierung sogar auf mikroskopische Größen geschrumpft. Solche Zeiten gab’s selten. Selbst wenn die Wirtschaft einen Dämpfer erhalten sollte – die Kurse haben das schon eingepreist.
Ich gehe also in der vor uns liegenden Woche von abermals steigenden Kursen aus. Die nächste Zielmarke im DAX ist jetzt 7000! Und dann müssen wir weiter sehen.
Fazit: Den Mutigen gehört die Welt!
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