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Super Mario mit der dicken Berta

Koalitionspolitiker kritisieren Draghi-Äußerungen zu neuem Euro-Rettungseinsatz scharf. „In der Logik der vermeintlichen Retter ist klar, wenn die Schuldenschirme an ihre Grenzen kommen, dass dann Super Mario mit der dicken Berta kommt“.


Politiker von CDU und FDP haben mit großer Sorge die Ankündigung des Präsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, zur Kenntnis genommen, der eine weitere Unterstützung für die Krisenstaaten der Euro-Zone signalisiert hat. „In der Logik der vermeintlichen Retter ist klar, wenn die Schuldenschirme an ihre Grenzen kommen, dass dann Super Mario mit der dicken Berta kommt“, sagte der Finanzexperte der FDP-Bundestagsfraktion, Frank Schäffler, Handelsblatt Online. Gerade deshalb sei das Inflationsszenario am Ende das wahrscheinlichste. „Draghi ist aber kein Retter, sondern ein Plünderer des Spargroschens der Bürger.“

Auch der CDU-Haushälter Klaus-Peter Willsch reagierte mit Befremden auf die Aussagen Draghis. „Eine erhöhte Inflationsrate wird unweigerliche Folge dieser Geschäftspolitik der EZB sein“, sagte Willsch Handelsblatt Online. „Di! e Vorzeichen sind bereits deutlich zu sehen: Entwicklung von Immobilienpreisen an den guten Standorten, die Preise von landwirtschaftlichen und Forstflächen, Gold, Münzsammlungen, Oldtimern usw. zeigen, dass die Flucht in Sachwerte längst begonnen hat.“ Nicht umsonst mahne Bundesbankpräsident Jens Weidmann unaufhörlich vor den Folgen der derzeitigen EZB-Politik.

Willsch betonte, Zinsen müssten in erster Linie Ausdruck des Risikos sein, das ein Investor eingehe. „Die Märkte lassen sich nicht durch immer neue Schulden beeindrucken“, warnte der CDU-Politiker. „Das Geld wird nicht wie Goldtaler vom Himmel fallen, sondern muss erwirtschaftet werden.“ Nicht umsonst sähen die Ratingagenturen den Ausblick auf die deutsche Kreditwürdigkeit negativ.

Der CDU-Politiker machte zudem deutlich, wenn das Geld nicht erwirtschaftet werden könne, müsse es früher oder später durch die Druckerpresse beschafft werden. „Die EZB sieht sich leid! er seit geraumer Zeit nicht mehr allein der Inflationsbekämpfung verpflichtet“, kritisierte Willsch. Erst am 6. Juli habe die Zentralbank den Leitzins von 1,0 auf 0,75 Prozent gesenkt. Der Leitzins war noch nie so niedrig. Die EZB habe überdies kontinuierlich die Bonitätsanforderungen für die Hinterlegung von Sicherheiten abgesenkt. Zweimal habe die EZB die Märkte mit Tendern auf drei Jahre zu ein Prozent in Höhe von 500 Milliarden geflutet. „Inflationsbekämpfung sieht anders aus“, so Willsch.
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