CSU-Stratege Scharnagl plädiert für Abspaltung Bayerns vom Bund. „Es ist Zeit für das große bayerische Aufbegehren. Die Bayern müssen das Recht der demokratischen Entscheidung über ihr Land behalten und dort, wo es verloren gegangen ist, wiedergewinnen.“
München. Wilfried Scharnagl, langjähriger Weggefährte und Freund von Franz Josef Strauß sowie Vordenker der CSU, plädiert in einem Beitrag für das Nachrichtenmagazin FOCUS für die Abspaltung Bayerns von der Bundesrepublik Deutschland und für die Errichtung eines eigenständigen Staates Bayern.
„Es ist Zeit für das große bayerische Aufbegehren“, schreibt Scharnagl. Und mit Blick auf die europäische Entwicklung: „Die Bayern müssen das Recht der demokratischen Entscheidung über ihr Land behalten und dort, wo es verloren gegangen ist, wiedergewinnen.“ Die Verantwortung für den Freistaat dürfe sich nicht „in widerspruchslosen Entscheidungen in den entfernten Ebenen deutscher und in den noch weiter entfernten Ebenen europäischer Politik verlieren“.
Scharnagel weiter: „Warum sollte Bayern nicht stark genug sein, seine Interessen in Europa selbst zu vertreten? Wenn das in seiner Einwohnerzahl Bayern am nächsten liegende Griechenland 22 Abgeordnete ins Europäische Parlament entsendet, warum sollte dem Freistaat nicht die gleiche Zahl von Volksvertretern in Europa zustehen?“
Der Publizist und Politik-Stratege empfiehlt seinen Landsleuten eine Rückbesinnung auf die Gründung des Landes: „Der Freistaat Bayern muss für die politische und staatliche Freiheit kämpfen, welche die Aufbau- und Gründergeneration im Sinn hatte, als sie die Bayerische Verfassung als Verfassung eines Vollstaates formulierte.“