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Bürokratie Terror

Manager klagen über ausufernde Bürokratie in Deutschland. „Die Aussagen der Unternehmen zeigen der Politik, wie realitätsfern, unverhältnismäßig und wachstumshemmend viele Vorschriften und Regulierungen sind“.


Wenige Tage bevor der Normenkontrollrat zum Bürokratieabbau Bundeskanzlerin Angela Merkel seinen Jahresbericht vorlegt, hagelt es von den Unternehmen in Deutschland massive Kritik: 71 Prozent der Spitzenmanager klagen darüber, es gebe „alles in allem“ zu viele Vorschriften und Regulierungen in Deutschland.
 
Das ist das Ergebnis des Handelsblatt Business-Monitors, einer exklusiven repräsentativen Umfrage unter knapp 700 Führungskräften, die das Marktforschungsunternehmen Forsa im Auftrag des Handelsblatts (Donnerstagausgabe) vom 17. September bis 2. Oktober erhoben hat. Das Ausmaß sei nicht nur größer als in vergleichbaren westlichen Ländern, meinen knapp zwei Drittel der Befragten. Die Liste der Vorschriften und gesetzlichen Regulierungen nehme auch noch zu, kritisieren 90 Prozent.

„Die Aussagen der Unternehmen zeigen der Politik, wie realitätsfern, unverhältnismäßig und wachstumshemmend viele Vorschriften und Regulierungen sind“, resümiert Forsa-Chef Manfred Güllner. Die Bürokratie scheine außer Kontrolle zu geraten, weil die politische Elite versage. „Sie lässt die Fülle an Vorschriften stetig ansteigen, anstatt sie zurückzustutzen“, bemängelt er.

Kaum ein Top-Manager, gerade einmal sieben Prozent aller für den Handelsblatt Business-Monitor Befragten, blickt bei den vielen Vorschriften und Regulierungen nach eigenen Angaben noch durch. Das gilt für kleine und große Unternehmen und über alle Branchen hinweg. Die Folge: Der Beratungsbedarf wächst. Mehr als drei Viertel der Spitzenmanager geben an, sie seien in den vergangenen Jahren zunehmend auf Anwälte und Steuerberater angewiesen gewesen. Die wachsende Bürokratie verursacht nicht nur einen wachsenden Beratungsbedarf, sie schränkt die Führungskräfte auch in ihren unternehmerischen Entscheidungen ein: 94 Prozent beklagen das, mehr als die Hälfte spricht sogar von „sehr starken“ oder „starken“ Beeinträchtigungen.
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