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Zypern: Jetzt knallt's

Zypern hat die Bedingungen für das Rettungspaket abgelehnt. Das dürfte zu Chaos und Bankrun führen. Doch erst dann werden die meisten Zyprioten feststellen, dass ihr Geld schon weg ist. Das Zypern "NO" ist der größte anzunehmende Unfall in der Euro-Zone. Zyperns Sparern droht nun der Verlust von 60% und der totale Staatsbankrott.


von Michael Mross

So haben sich die Herrscher in Brüssel das nicht vorgestellt: Asien-Anrainer und Euro-Club-Mitglied Zypern weigert sich, die Bedingungen für eine Rettung zu akzeptieren.  Was in manchen Medien als "Triumph der Demokratie" gefeiert wird, könnte sich schon heute als deren Sargnagel erweisen.

Zypern kann sich alleine nicht retten. Die korrupte Insel-Republik ist dringend auf neue Kredite angewiesen, sonst bricht der Bankensektor zusammen. Mit dem "Nein" zu den Hilfsbedingungen - so schmerzlich sie auch sein mögen - droht jetzt jedoch etwas noch viel Schlimmeres: der totale Bankrott der Insel - mit all den negativen Folgen für den Euro und die Euro-Zone.

Sollten in Zypern die Banken heute aufmachen, wird es sofort einen Bankrun geben. Doch dann werden die Leute merken, dass ihr Geld schon längst weg ist. Keine Bank kann größere Geldabflüsse verkraften - erst recht nicht die angeschlagenen Institute in Zypern. Wenn die Geldautomaten dann "trocken sind" und auch online nichts mehr geht, werden viele Menschen merken, was wirklich los ist.

In einem Statement vom Wochenende sagte Präsident Nicos Anastasiades etwas, was wahrscheinlich bei den Massen bisher untergegangen ist: Wenn die Rettung nicht zustande kommt, verlieren die Bankkunden nicht 6 sondern 60%! Der Verlust von fast Zweidritteln des Sparvermögens steht also zur Debatte. Und das klingt sehr realistisch in Anbetracht des desolaten Insel-Bankensystems. - Aber es droht sogar noch mehr, als der Verlust des Geldes der Sparer: Es droht der totale Staatsbankrott mit all seinen Folgen.

Zypern hängt seit heute in der Luft. Und das dürfte zu schweren Unruhen führen. Würde aber die EU jetzt einknicken und trotzdem retten, gibt sich die Eurogruppe der Lächerlichkeit preis und mehr noch: sie macht sich völlig erpressbar.  Welcher Staat würde dann noch Einschnitte und Sparmaßnahmen akzeptieren?

Deshalb bleibt den Euro-Gruppen-Machthabern wohl nichts anderes übrig als Zypern fallen zu lassen und damit ihrerseits ein Exempel zu statuieren: wer nicht spurt, geht pleite.

Was das allerdings für den Euro und das Geldsystem bedeutet, ist noch gar nicht abzusehen.  Wenn die Menschen erst mal begreifen, dass alles ein riesiges Ponzi-System ist, bei dem der Sparer am Ende der Dumme ist, könnte das ganze Finanzsystem in Gefahr geraten - mit schwerwiegenden Folgen nicht nur für den Euro, sondern auf für den Dollar und alle Banken weltweit. Wenn die Bilder von aufgebrachten Bankkunden in Zypern um die Welt gehen, die vergeblich ihr Geld wollen, dann wird's ernst.

Nigel Farage warnt in einem aktuellen Interview vor dem totalen Zusammenbruch der Eurozone und rät: "Holt euer Geld von den Banken - solange es noch geht."

Zum Farage Interview: "Get Your Money Out Of Banks While You Can"

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