Gold und Silber steigen trotz kräftiger ETF-Abflüsse. Gold_ETF-Bestände liegen erstmals seit Mai 2010 unter 2.000 Tonnen.
von Commerzbank Commodity Research
Gold, Silber & Co. setzen ihre gestrige Preiserholung heute Morgen fort. So steigt zum Beispiel der Goldpreis auf ein Wochenhoch von rund 1.260 USD je Feinunze. Dabei zeigt er sich unbeeindruckt von anhaltend starken ETF-Abflüssen. Zum ersten Mal seit Mai 2010 sind die Bestände der von Bloomberg erfassten Gold-ETFs mit knapp 1.994 Tonnen unter die Marke von 2.000 Tonnen gefallen.
Allein im Juli belaufen sich die Abflüsse bislang schon wieder auf fast 52 Tonnen. Solange die ETF-Abflüsse in dem Ausmaß anhalten, ist eine nachhaltige Preiserholung unwahrscheinlich. Auch die spekulativen Finanzinvestoren ziehen sich weiter aus dem Goldmarkt zurück. Sie haben in der Woche zum 2. Juli ihre Netto-Long-Positionen um 29% auf 21,4 Tsd. Kontrakte abgebaut. Dies entspricht dem niedrigsten Stand seit Oktober 2006.
Im Fahrwasser von Gold legen auch die anderen Edelmetalle merklich zu. Silber handelt in etwa 2% fester bei 19,5 USD je Feinunze. Platin verteuert sich wie Gold auf ein Wochenhoch von 1.380 USD je Feinunze, Palladium überschreitet erstmals seit drei Wochen wieder die Marke von 700 USD je Feinunze.
Die beiden letztgenannten legten gestern schon jeweils mehr als 2% zu, nachdem Berichte über neuerliche Streiks in südafrikanischen Minen bekannt wurden. Nach Aufforderung der radikalen Gewerkschaft AMCU sind 5.600 Arbeiter in Minen des weltweit größten Platinproduzenten, Anglo American Platinum, in den Ausstand getreten. Die Arbeit soll laut südafrikanischen Medienberichten allerdings heute wieder aufgenommen werden.