Übernahme: Wird die Commerzbank spanisch? Banco Santander hats angeblich auf das Privatkundengeschäft abgesehen und will Deutschlands zweitgrößte Bank schlucken.
Der deutsche Staat spielt wohl mittlerweise intensiv mit dem Gedanken, seinen 17-Prozent-Anteil an der Commerzbank im "Falle des Falles" auch an eine ausländische Bank zu veräußern, meldet das "Manager Magazin". Sollte sich der Anteilspreis der Aktie bis zum Jahresende nicht mehr deutlich verbessern, droht dem Rettungsfonds "Soffin" eine weitere Abschreibung in Milliardenhöhe.
Die spanische "Banco Santander" äußerte jüngst angeblich ernsthaftes Interesse am zweitgrößten deutschen Geldhaus. Vor allem das Privatkundengeschäft mit mehr als elf Millionen Kunden hat es den Spaniern angetan.
Kann aus zwei Fußkranken eine starke Einheit entstehen? Wahrscheinlich nicht. Die Frage bleibt, wie die Banco Santander das bezahlen soll, denn das Haus gilt selbst als Wackelkandidat - steht möglicherweise sogar vor der Pleite.
Doch die Commerzbank bleibt nach wie vor im Visier. Weil Deutschlands zweitgrößtes Geldhaus nach wie vor mit dem Privatkundengeschäft hadert und der Aktienkurs vor sich hin dümpelt, erscheint die Frankfurter Bank interessant, wie "Die Welt" jüngst, unter Berufung auf Finanzkreise schreibt. Auf der anderen Seite belasten die Milliardenrisiken aus Schiffs- und Immobilienkrediten, was den Preis drücken könnte.