Die deutschen Verbraucherpreise sind im Juli vorläufigen Angaben zufolge im Vergleich zum Vormonat kräftig um 0,5% gestiegen. Kräftiger Anstieg bei Nahrungsmitteln: In NRW z.B. erhöhte sich das Preisniveau für Nahrungsmittel und Getränke um 6,0% gegenüber dem Vormonat nach 5,2% im Juni.
von Postbank Research
Die deutschen Verbraucherpreise sind im Juli vorläufigen Angaben zufolge im Vergleich zum Vormonat kräftig um 0,5% gestiegen. Die Inflationsrate erhöhte sich von resp. 1,8% auf resp. 1,9%. Damit wurden unsere eigene Prognose sowie die Markterwartungen von Preisanstiegen um 0,3% gegenüber dem Vormonat und 1,7% gegenüber Juli 2012 deutlich übertroffen. Etwas erstaunlich ist der recht kräftige Aufwärtsimpuls aber vor allem, weil die acht Bundesländer, die bislang Inflationsdaten vorgelegt haben, fast durchweg Vormonatsraten von 0,4% bzw. gegenüber Juni unveränderte Inflationsraten ausweisen.
Preistreibend wirkten sich wie bereits in den Vormonaten die Nahrungsmittelpreise aus, wobei sich der Aufwärtstrend nochmals beschleunigt hat. In NRW z.B. erhöhte sich das Preisniveau für Nahrungsmittel und Getränke um 6,0% gegenüber dem Vormonat nach 5,2% im Juni. Eine Rolle dürften hierbei die sehr widrigen Witterungsbedingungen im bisherigen Jahresverlauf gespielt haben, zunächst der ungewöhnlich lange Winter, dem ein ausgesprochen kühles Frühjahr sowie großflächige Überschwemmungen folgten. Derartig verursachte Preissteigerungen sind aber in der Regel vorübergehender Natur und sollten sich nicht in einer dauerhaften Beschleunigung der Inflationsrate niederschlagen.
Ansonsten ist das Preisklima weiterhin sehr ruhig und abgesehen von den Nahrungsmitteln sind derzeit auch keine klaren preistreibenden Faktoren zu erkennen. In den kommenden Monaten dürfte sich die Inflationsrate wieder leicht zurückbilden, sodass ihr aktueller Anstieg unseres Erachtens keinen Anlass zu Sorge gibt.