Heute bringt K+S die offiziellen Zaheln. Investoren versprechen sich Klarheit über die Zukunft. Ob das Unternehmen diese Sicherheit allerdings bieten kann scheint fraglich. Die Turbulenzen am Kali-Markt sind zu groß.
An den Ausbauplänen in Kanada hält der Konzern aber fest. „Wir werden dieses wichtige Vorhaben aufgrund bloßer Spekulationen nicht in Frage stellen“, gab sich Konzernchef Norbert Steiner kämpferisch. Das Projekt liege im Plan. Zur Erschließung neuer Rohstoff-Lagerstätten baut K+S derzeit für drei Milliarden Euro ein neues Kaliwerk in Kanada. Am Markt sorgten die Aussagen nicht für Erleichterung.
„Nun reagiert das Unternehmen auf die Auflösung des Vertriebskartells und die nachfolgend sinkenden Preisnotierungen für Kalidünger. Das ist im Grunde keine Überraschung mehr“, sagte Kapitalmarktanalyst Robert Halver von der Baader Bank. Ein weiterer Börsianer sah dies genauso: „Das ist kein echtes Ereignis mehr, nachdem K+S bereits bekannt gegeben hatte, alles nun genau zu prüfen.“ Das Festhalten an dem milliardenschweren Kali-Projekt in Kanada könne nun unter Umständen vom Markt mittelfristig als Belastung gesehen werden, fügte er an.
Vor gut zwei Wochen hatte der Ausstieg des russischen Kaliherstellers Uralkali aus einer Vertriebsallianz den bisher streng geordneten Markt umgewälzt und bei K+S und anderen Herstellern einen Kursrutsch ausgelöst. Allein der K+S-Börsenwert sank seitdem um 43 Prozent oder mehr als zwei Milliarden Euro. „Die Ankündigung hat weltweit innerhalb weniger Tage mehr als 15 Milliarden Euro Börsenwerte vernichtet und zu einer erheblichen Unsicherheit über die weitere Mengen- und Preisentwicklung im Markt für Kalidünger geführt“, erklärte K+S.