Der Untergang des Römischen Imperiums lag wohl nicht an den Bleirohren der Wasserversorgung, wie gerne behauptet wird, sondern an übermäßiger Immigration, wie Gerhard Wirth, Professor emeritus an der Uni Bonn, in „Die Weltgeschichte“ von 1997 herausgearbeitet hat.
Von Thomas Stahl
Der Artikel aus dem zweiten Band der Brockhaus-Reihe, aus dem nachfolgende Zitate stammen, wurde hier veröffentlicht.
Wir sollten uns alle im Hinblick auf die aktuelle Situation in Europa die folgenden Stellen gut durchlesen:
„…Wichtig war aber zugleich die Kenntnis von einer Welt im Süden mit ihren günstigen Lebensbedingungen, ihrem Reichtum, ihrer Ordnung, die für diese Völker ein Eldorado bedeutet haben muss. Nachrichten, vermittelt wohl lange bereits auch durch die keltischen Handelszentren, werden zu einer Verdichtung entsprechender Wunschvorstellungen geführt haben.“
Diese Verdichtung von Wunschvorstellungen erleben wir bei den aktuellen Migrantenströmen auch, jedoch durch die moderne Technik in viel größerer Geschwindigkeit. Zusätzlich greift die moderne Propaganda aus verschiedenen Richtungen wesentlich effizienter als früher. Es gibt entsprechende Videos, die dieses allgemein bekannte Phänomen gut dokumentieren. Klick.
Genau wie heute hatte das antike Rom innerpolitische und wirtschaftliche Probleme, gepaart mit externen Faktoren (Kriege und Katastrophen außerhalb des Reichs), die große Migrantenströme in Bewegung setzten und die letztlich die römische Kultur kontinuierlich immer mehr und dauerhaft auflösten:
„…Die Völkerwanderung stand mit der zeitgleichen Spätantike in einem vielfältigen Wechselverhältnis. Zwar hatte die Krisen- und zuletzt Katastrophensituation des spätantiken Reiches innere Gründe zur Genüge. Die entscheidenden Anstöße indes kamen von außen und erschütterten die Mittelmeerwelt derart, dass am Ende zusammen mit den Lebensformen auch die Kultur verfallen war, die sie kennzeichnete. Anzeichen von Schwäche wurden früh sichtbar. „
Und weiter:
„…Bei all dem blieben die Ziele der Germanen die gleichen. Das Imperium war außerstande, ihren Wunsch nach Aufnahme zu erfüllen. So zwang die Not zu Gewaltaktionen, verstärkt durch den Druck der Nachrückenden. Plünderungszüge gingen mit Landnahmeverlusten Hand in Hand, sodass es nicht nur die Krieger waren, die im Verlauf der Kämpfe umkamen oder in die Sklaverei gerieten.“
Man könnte fast meinen, er beschreibt das heutige Europa: Ersetzen Sie oben „Imperium“ durch „Europa“. Landnahmeverluste sind zwar real noch nicht sichtbar, jedoch ideologisch-religiös wurden große Gebiete „übernommen“, wenn man bedenkt, dass jeder Flecken Erde, auf dem ein Moslem betet, laut deren Meinung „gereinigt“ und zu muslimischem Land wird. Bisher wurden die Gebietsansprüche real einfach noch nicht eingefordert.
Was uns in Kürze wahrscheinlich noch blühen wird, findet sich in einem weiteren Absatz:
„…War von Anfang an das Fernziel aller Wanderungs- und Landnahmeversuche die Aufnahme in einem bestehenden Imperium Romanum, also in der gesamten antiken Welt mit ihren Vorzügen, ihren Lebensmöglichkeiten und ihrem Reichtum, dass heißt Eingliederung, Einordnung und Teilnahme an ihren Segnungen, so müssen sich diese Zuwanderer früh über die Unerfüllbarkeit solcher Erwartungen klar geworden sein. Die Gewalt, die in Plünderzügen, Angriffen und Verwüstungen seit dem 2. Jahrhundert das Verhältnis dieser Stämme und Völkerschaften zum Imperium kennzeichnete, war die unvermeidliche Reaktion auf diese Erkenntnis, neben der freilich zugleich immer noch die Hoffnung auf eine Erreichung der alten Ziele stand.“
Für den ersten Teil des Zitats gibt es bereits jetzt hinreichend Belege. Klick.Auch der zweite Teil kann mit etwas Recherche bei Youtube bereits in Ansätzen belegt werden.
Und selbst die folgende Problemanalyse lässt sich gut auf die heutige Zeit übertragen:
„…Freilich, auf die Dauer war eine solche Integration Zugewanderter nur möglich, solange im Reich Bevölkerungssubstrate, aufnehmende Bevölkerungsteile, vorhanden waren, die eine solche ermöglichten. Wo, wie in den betroffenen Randgebieten, diese fehlten, zu schwach geworden oder, wie in Nordgallien, gar nicht vorhanden waren, behielten diese Fremden zwangsläufig ihre eigene Zivilisation und ihre Lebensformen bei, ja entwickelten ein eigenes Selbstbewusstsein auch gegenüber den Restbeständen früherer Bevölkerung, die ihrerseits nun in einen Sog der Barbarisierung gerieten. Römisches und romanisiertes Gebiet ging auf diese Weise noch vor der endgültigen Besetzung durch die Barbaren verloren.“
Solche Bevölkerungssubstrate waren im alten Rom durch die jahrhundertelange expansive Politik, die irgendwann auch zur Grundeinstellung der Menschen wurde, sicher mehr vorhanden als im heutigen Europa. Die Probleme werden sich heute also wesentlich schneller manifestieren und eskalieren als damals.
Schlimm, dass wir die selben Fehler wieder begehen. Noch schlimmer, dass sie von der Politik auch noch forciert werden.