Börsenexperte Raimund Brichta sieht immer mehr schwarz. Im "Wahre Werte Depot" sind bei einem "Frühsommerputz" einige Werte rausgeflogen. Außerdem hat man sich vom DAX-ETF getrennt. - Geht es weiter runter?
Von Raimund Brichta
Unsere Säuberungsaktion geht weiter. Heute haben wir folgende 3 Werte aus unserem Depot entfernt:
Fielmann
Hatten wir schon im Frühjahr halbiert. Seither hat die Brillen-Aktie ihre technische Schwäche nicht überwunden, sondern im Gegenteil noch verstärkt. Also raus damit!
Reckitt Benckiser
Hier hat sich ein kleines Doppeltop ausgebildet. Außerdem gilt es, das Pfund-WK-Risiko zu beachten. Raus damit!
DAX-ETF
Dazu schrieb ich im Mai:
"Jetzt kommt es darauf an zu beobachten, wie weit der nun angesprungene Erholungstrend geht. Käme er unter dem Aprilhoch schon wieder zum Erliegen, wäre dies negativ."
Er KAM unter dem Aprilhoch zum Erliegen. Dadurch hat sich ein niedrigeres Hoch ausgebildet. Das IST negativ. Also raus damit!
Bei Geberit warten wir die nächsten Tage ab. Per heute ist das Kaufsignal zwar zunichte gemacht worden. Ich möchte trotzdem das Kurs-Verhalten noch kurz weiter beobachten. Hier sind wir erst 3% im Minus. Die enge Stoppmöglichkeit macht sich damit bezahlt.
DAX im Minus - "Brexit"-Angst dominiert
Der DAX hat am Dienstag weiter verloren und wurde mit etwa 9.590 Punkten 0,70 Prozent schwächer als bei Vortagesschluss berechnet. Als Grund wurde von Beobachtern und Marktteilnehmern erneut die zunehmende Sorge vor einem Austritt Großbritanniens aus der EU genannt.
Bankaktien wie Commerzbank und Deutsche Bank rutschten in die Nähe historischer Tiefs. Finanzinstitute gelten bei einem Brexit als besonders gefährdet. Auch die niedrigen Zinsen machen den Banken zu schaffen.
Erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik rutschte zudem die Rendite für 10-jährige Bundesanleihen in den negativen Bereich. Wer Deutschland für zehn Jahre Geld leiht, zahlt dafür also eine Gebühr, anstatt Zinsen zu kassieren. Gegen den Trend im Plus waren am Dienstagmittag Henkel, Bayer und Fresenius.
Der Euro ebenfalls auf Talfahrt. Hier dominieren immer noch Zinserhöhungsängste inden USA.