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Kritik am Leerverkaufsverbot

IW-Chef Hüther unterstützt IWF-Kritik am deutschen Leerverkaufsverbot. „Dadurch neigt der Markt zu einer zu optimistischen Preisbildung, Preisblasen drohen.“ Dabei sei es „Basiswissen der Finanzmarktökonomik, dass funktionsfähige Märkte solche Instrumente wie Leerverkäufe erfordern“.

Nach der Kritik des Internationalen Währungsfonds (IWF) am deutschen Verbot von Leerverkäufen hat sich der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), Michael Hüther, für eine Rücknahme der Entscheidung ausgesprochen. „Das Verbot von ungedeckten Leerverkäufen war ein Fehler und die Entscheidung ausschließlich der politischen Stimmungslage vor er Abstimmung über das Euro-Rettungspakt von 750 Mrd. Euro geschuldet“, sagte Hüther Handelsblatt Online. Mit dem Verbot würden die Pessimisten im Finanzmarkt in ihrer Handlungsmöglichkeit beschränkt, kritisierte der IW-Chef. „Dadurch neigt der Markt zu einer zu optimistischen Preisbildung, Preisblasen drohen.“ Dabei sei es „Basiswissen der Finanzmarktökonomik, dass funktionsfähige Märkte solche Instrumente wie Leerverkäufe erfordern“, betonte Hüther.

Zudem würden durch das Verbot die eigentlichen Probleme nicht gelöst. „Es bedarf einer starken und unabhängigen Finanzaufsicht, um Missbrauch, Manipulation und Ausbeutung zu verhindern - gerade auch bei Finanzinnovationen“, sagte Hüther und fügte hinzu: „Dafür hat die Bundesregierung bisher nichts getan.“

Der IWF hatte in einem Bericht, der im Auftrag der EU-Kommission erstellt wurde, kritisiert, dass sich nach dem deutschen Verbot von Leerverkäufen an der Börse „die Effizienz und die Qualität der Märkte deutlich verschlechtert“ hätten. Auch ein künftiges europaweites Verbot werde nur wenig positive Effekte bringen, argumentierte der IWF. Die Wahrscheinlichkeit sei sehr hoch, dass mit Finanzinnovationen auch ein solch großflächiges Verbot umgangen werde.
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