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IWF: Krise ohne Ende

IWF-Chef Strauss-Kahn sieht noch kein Ende der Krise. "Auch wenn einige Politiker die Krise jetzt frühzeitig für beendet erklären wollen - meine Antwort lautet Nein. Ein klares Nein." Deutschland soll über weniger Überschüsse nachdenken. 

 

Der Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF), Dominique Strauss-Kahn, hält die internationale Wirtschaftskrise noch nicht für überwunden. In einem Interview mit dem Hamburger Magazin stern sagte er: "Auch wenn einige Politiker die Krise jetzt frühzeitig für beendet erklären wollen - meine Antwort lautet Nein. Ein klares Nein."

Ein Grund sei, dass die weltweite wirtschaftliche Erholung sehr ungleichmäßig verlaufe. In Asien, Südamerika und sogar Afrika ginge es gut voran. Dagegen würden die USA und auch Europa weiter Probleme bereiten. Zur Situation in Deutschland meinte Strauss-Kahn: "Deutschland mag es im Moment gut gehen. Aber die deutsche Wirtschaft ist abhängig von der Kaufkraft der Menschen in anderen EU-Ländern. Und solange die wirtschaftliche Erholung dort eher schleppend verläuft, wird auch das deutsche Wirtschaftswunder nicht allzu lange dauern." Europa als Ganzes müsse sich erholen. Diese Erholung sehe er für das kommende Jahr noch nicht.

Forderungen der USA nach Begrenzung der deutschen Handelsüberschüsse bezeichnete der IWF-Chef als "im Prinzip richtig". "Etwas ausgeglichenere Handelsbilanzen" - darüber könnten auch Kanzlerin Angela Merkel und Finanzminister Wolfgang Schäuble nachdenken. Strauss-Kahn: "Man kann nicht die eigenen Überschüsse verteidigen und zugleich das Defizit anderer verdammen."

Die Industriestaaten warnte Strauss-Kahn vor einem Abwertungswettlauf: "Viele nutzen Währungen als politische Waffe. Das ist eine echte Gefahr, denn es gefährdet die Erholung der Weltwirtschaft."

Der Finanzsektor wird nach Auffassung von Strauss-Kahn noch immer nicht ausreichend an den Kosten von Krisen beteiligt. Zwar seien viele neue Bestimmungen erlassen worden. Aber um deren Kontrolle bleibe es schlecht bestellt. Der IWF-Chef zum stern: "Da sind wir meilenweit vom Ziel entfernt. Leider schwindet jetzt auch der politische Wille, dies durchzusetzen." Die Banken-Beteiligung sei nicht nur ein finanzielles Problem, es gehe vielmehr um eine potenzielle Bedrohung der Demokratie. Strauss-Kahn: "Wenn erneut Banken gerettet werden müssen - werden die Bürger, die Steuerzahlen dann noch bereit sein, das Geld dafür zu bezahlen? Ich bezweifle das."

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