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Kirchhof: Steuerrecht ist Unrecht

Paul Kirchhof: Viel Zuspruch für revolutionäres Steuerkonzept. Zudem sei das derzeitige Steuerrecht in Teilen Unrecht. „Vor allem die Einkommenssteuer, die bis zu 45 Prozent beträgt“ –  Der Euro kann sich aus sich selbst heraus retten.

 

Verfassungsrechtler Paul Kirchhof erhält viel Zuspruch für sein Steuerkonzept. „Ich bekomme so viele Mails, dass mein Automat zusammenbricht, bei Facebook läuft eine lebhafte Debatte. Und auf der Straße sprechen mich die Leute an und fragen, wann die große Vereinfachung und die Erleichterung beginnen“, sagte Kirchhof in einem Interview der Illustrierten BUNTE. Der Ex-Verfassungsrichter will die 33.000 Steuerparagrafen auf 146 reduzieren. „Ich spüre: Die Menschen wollen endlich ein Recht, das sie verstehen. Und nur das können sie als gerecht empfinden“, so Kirchhof. Das derzeitige Recht habe wegen seiner Unverständlichkeit seine Autorität verloren. „Kein Mensch kann heute mehr guten Gewissens eine Steuererklärung unterschreiben, da das Recht so überbürokratisch, überkompliziert und unverstehbar geworden ist.“

Zudem sei das derzeitige Steuerrecht in Teilen Unrecht. „Vor allem die Einkommenssteuer, die bis zu 45 Prozent beträgt“, sagte Kirchhof BUNTE. „Es ist offenkundiges Unrecht, wenn dagegen Einkünfte aus Kapitalvermögen nur mit 25 Prozent besteuert werden. Besonders töricht ist es, wenn Vermögende verlockt werden, in ökonomische Torheiten zu investieren wie Schrottimmobilien oder Verlustzuweisungsgesellschaften.

 

Auf die Frage, ob er angesichts der Schuldenkrise noch Vertrauen in den Euro habe, antwortete Kirchhof BUNTE: „Ja, dieser Euro kann sich aus sich selbst heraus retten.“ Allerdings dürften sich die hoch verschuldeten Staaten nicht immer weiter verschulden. „Dann ist die Souveränität des Staates gefährdet.“ Er sprach sich dafür aus, „dass wir die Griechen nicht alleinlassen. Sie sind nun mal Partner.“{jcomments off}


 

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