Moody’s hat die Bonität Japans herabgestuft und die Kreditwürdigkeit des Landes auf „Aa3“ gesetzt, der Ausblick sei jedoch stabil.
Moody’s begründete die Herabstufung der drittgrößten Volkswirtschaft mit dem Anstieg der japanischen Staatsschulden und dem hohen Haushaltsdefizit. Die Atomkatastrophe von Fukushima habe zudem der Wirtschaft nachhaltig geschadet. Zudem fehlt Moody’s nach politisch turbulenten Zeiten eine glaubwürdige Strategie der Regierung zur Lösung des Problems.
Die Einstufung der Agentur führt abermals vor Augen, dass das Problem der ausufernden Staatsverschuldung nicht nur in der Eurozone oder in den Vereinigten Staaten präsent ist. Japan ist von den wirtschaftlichen Schwergewichten das am stärksten verschuldete Land der Welt mit einer Staatsschuldenquote von über 200% – Tendenz steigend.
Japan führt damit die Spitze der Industrieländer mit der höchsten Staatsverschuldung an. Die hohe Verschuldung Japans wird nur möglich, da die Bürger in großem Maße die Staatspapiere des eigenen Landes aufkaufen. Daher kann Japan die Staatsschulden zu relativ niedrigen Zinsen finanzieren. Dennoch erhöht die Herabstufung durch Moody’s den Druck auf die Politik und zwingt diese, den angeschlagenen Haushalt zu sanieren. Der für die kommende Woche geplante Rücktritt von Premierminister Naoto Kann lässt Moody’s zudem zweifeln, ob die Steuerreform unter den neuen Regierungschef durchgesetzt wird.