Angst ist kein guter Ratgeber. Da die Währungsunion und die Methode der beständig fortschreitenden Integration nicht recht funktionierten, soll die Integration erst recht vertieft werden. Ein Paradox, der Panik geschuldet. - Die Vorgeschichte des Euro begann nicht 1933 oder 1945, sondern 1919.
Wie von von vielen Beobachtern schon lange prognostiziert: Euroland auf dem Weg in eine neue Sowjetunion mit Versailles-ähnlichen Transfer- und Plünderungsmechanismen. Alles völlig losgelöst von der Realität der Kulturen der Völker Europas. Das wird am Ende einen ganz lauten Knall geben. Die Neue Zürcher Zeitung hat dies in einem Kommentar ganz meisterhaft von A-Z zusammengetragen und im Gegensatz zu den führenden Volltrotteln der deutschen Politik verstanden. Die Vorgeschichte des Euro begann nicht 1933 oder 1945, sondern 1919.
Der wahre Daseinszweck der Union
Ein Kommentar von Eric Gujer, Neue Zürcher Zeitung
Von Berlin nach Athen sind es 2000 Kilometer. Wer diese Strecke zurücklegt, kommt in einer anderen Welt an. Kultur, Sprache und politisches System unterscheiden sich nicht erst seit Ausbruch der grossen Krise grundlegend. Wer hingegen von Moskau nach Magadan im äussersten Osten Sibiriens fliegt, befindet sich nach einer Reise über acht Zeitzonen und Tausende von Kilometern noch immer im selben Land: derselbe Präsident, dieselbe Korruption, dieselben Leninstatuen.
Der Westen Europas und das nachsowjetische Russland verkörpern zwei sehr unterschiedliche Entwicklungspfade, ein buntes Flickwerk kleinerer und mittlerer Staaten gegen ein zentralistisches Imperium. Wenngleich dies angesichts galoppierender Staatsschulden und kollabierender Banken momentan nicht recht einzuleuchten scheint, sind Europa und die EU ein Erfolgsmodell. Dieses ist allerdings bedroht – wirtschaftlich, aber mehr noch durch einen politischen Irrweg.
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