Gold: Eine Erholung dürfte bislang unter anderem durch die jüngst berichteten niedrigen Inflationszahlen aus verschiedenen Euro-Ländern verhindert worden sein. - Euro schwächer?
Von Commerzbank Commodity Research
Im Vorfeld der EZB-Sitzung am Donnerstag zeigt sich der Goldpreis heute Morgen nahezu unverändert bei rund 1.245 USD je Feinunze. Eine Erholung dürfte bislang unter anderem durch die jüngst berichteten niedrigen Inflationszahlen aus verschiedenen Euro-Ländern verhindert worden sein. Dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Lockerung der EZB-Geldpolitik, was den Euro belastet.
Die Privatinvestoren sehen das aktuelle Preisniveau offenbar nicht als günstige Einstiegsgelegenheit an. Darauf deuten zumindest die Absatzzahlen für US-Goldmünzen hin. Gemäß Daten der US-Münzanstalt wurden im Mai lediglich 35,5 Tsd. Unzen Goldmünzen verkauft, was dem niedrigsten Mai-Wert seit dem Jahr 2008 entspricht. Die Nachfrage hat sich dabei anscheinend etwas hin zu Silbermünzen verschoben. Denn im Mai wurden 3,99 Mio. Unzen Silbermünzen abgesetzt. Dies waren nochmals gut 15% mehr als im Vorjahresmonat und stellt zugleich das höchste Verkaufsvolumen für den Monat Mai überhaupt dar.
In Südafrika scheint der neue Bergbauminister intensiv zwischen der radikalen Gewerkschaft AMCU und den Platinproduzenten zu vermitteln. Aussagen des Ministers zufolge sei eine Einigung im seit mittlerweile fast 19 Wochen andauernden Streik in greifbare Nähe gerückt. Gut informierten Kreisen zufolge haben die Produzenten ihr Angebot vor allem für die geringfügig bezahlten Arbeiter nachgebessert. Aber selbst wenn der Streik bald beendet sein sollte, dürften noch Monate vergehen, bis die Platinproduktion das vorherige Niveau wieder erreicht.