In Deutschland stellen erste Energieanbieter den Strom ab. Weitere werden folgen. Einige stehen vor der Pleite. Die "Alternativ-Anbieter" können mit steigenden Preisen nicht mithalten. Folge: Viele Kunden sitzen bald in der Stromfalle.
Mit zweifelhaften Angeboten werden Verbraucher zu so genannten Billiganbietern gelockt. Doch das könnte sich jetzt bitter rächen. Ähnlich wie bereits in Großbritannien droht vielen dieser Anbieter die Pleite. Sie haben ihren Kunden billigen Strom versprochen, den sie aber jetzt zu überhöhten Preisen kaufen müssen. Die Preise am Stromgroßmarkt haben sich in diesem Jahr fast vervierfacht. Da viele Anbieter wegen vertraglicher Verpflichtungen den teuren Einkauf nicht an die Kunden weitergeben können, droht das Aus schon in den nächsten Wochen.
Die Ursache für die hohen Strompreise liegen im weltweiten Kohlemarkt. 40% des globalen Stroms wird derzeit immer noch von Kohlekraftwerken geliefert. Doch die Kohle wird knapp. Das liegt nicht nur daran, dass weltweit noch 600 weitere, zusätzliche Kohlekraftwerke geplant oder Bau sind. Insgesamt produzieren weltweit derzeit über 2500 Kohlekraftwerke Strom.
Doch das Angebot wird immer knapper, weil die Minen nicht ausgebaut werden können. Auch fehlt vielerorts das Geld für die Instandhaltung. Die weltweite grüne Ideologie hat dazu geführt, dass sich die Kohleminen kaum noch finanzieren können. Viele Banken geben einfach keine Kredite mehr, um Kohleminen zu finanzieren oder gar neue zu bauen. Das wird sich in Zukunft bitter rächen.
In Deutschland musste letzte Woche ein Kohlekraftwerk (Bergkamen) seinen Betrieb einstellen, weil der Rohstoff fehlt. Weitere werden folgen. Das dürfte die Probleme in Zukunft noch verschärfen.
Hinzukommt, dass in China wichtige Industriezweige vom Netz genommen werden, um die Stromversorgung aufrechtzuerhalten. Mitte September hatte die Zentralregierung in Yulin und anderen wichtigen Provinzen und Bezirken der Magnesium-Industrie die Produktion stark eingeschränkt und zum Teil die Stromversorgung der energieintensiven Betriebe eingestellt.
Das führt zum Beispiel zu Lieferengpässen bei wichtigen Vorprodukten wie Magnesium in der europäischen Aluminium Industrie. Der Branchenverband warnte, dass die Magnesium-Vorräte Ende November aufgebraucht sind und dann europaweit die Produktion eingestellt werden muss.
Dies wiederum führt zu Dominoeffekten in der gesamten Industrie, angefangen von Autobauern bis hin zum Maschinenbau.
Michael Mross zu den Hintergründen:
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