Blackrock-Chef Larry Fink warnt vor fallenden Aktienkursen und weiter sinkenden Ölpreis
Der Vorstandschef von Blackrock, Larry Fink, sagt weiter fallende Aktienkurse und einen nochmals sinkenden Ölpreis voraus. Die Krise an den Finanzmärkten sei noch nicht ausgestanden, sagte der Chef des weltgrößten Vermögensverwalters im Interview mit dem Handelsblatt (Freitagsausgabe).
„Die Lage wird sich wohl erst deutlich schlechter anfühlen müssen, bevor es wieder aufwärts geht. Vielleicht brauchen wir erst 25 Pleiten, einen Fall der Ölpreise auf 22 Dollar und einen Einbruch um weitere zehn Prozent an den Märkten, bevor sie sich stabilisieren kann“, so der amerikanische Investor. Finks Worte haben großes Gewicht an den Märkten, da Blackrock mit einem verwalteten Vermögen von 4,5 Milliarden Dollar als der größte Investor der Welt gilt.
Die größte Unsicherheit für die Finanzmärkte sei China, sagte der 63 Jahre alte Finanzmanager. „Manche Investoren sprechen von einer Kreditblase bei staatlichen Unternehmen, von einer viel zu hohen Verschuldung des Privatsektors. Ich sehe das zwar alles viel optimistischer. Aber wenn ich falsch liege mit meinem Optimismus, dann ist China der Grund. Denn Krisen tauchen nicht auf, wenn wir die Gefahren kennen. Es ist wie bei einem Eisberg. Gefährlich ist, was unter der Wasserlinie liegt und nicht zu erkennen ist – wie das bei China der Fall ist.“
Angesichts der Instabilität der Weltwirtschaft rechnet Fink damit, dass die US-Notenbank Federal Reserve die Zinsen in diesem Jahr maximal mit zwei weiteren Schritten erhöhen wird. Am Markt wird derzeit noch erwartet, dass die US-Notenbank viermal die Zinsen aufstocken wird.
Die Börse in Frankfurt hat am Freitagmittag zunächst Kursgewinne verzeichnet. Kurz nach 12:30 Uhr wurde der Deutsche Aktienindex mit 9.682,65 Punkten berechnet. Dies entspricht einem Plus von 0,45 Prozent gegenüber dem vorherigen Handelstag. An der Spitze der Kursliste stehen die Anteilsscheine von Fresenius SE, Vonovia und der Allianz. Die Aktien von Eon, RWE und ThyssenKrupp bilden die Schlusslichter der Liste. Die europäische Gemeinschaftswährung tendierte am Freitagmittag schwächer.
Ein Euro kostete 1,0910 US-Dollar (-0,27 Prozent). Der Goldpreis zeigte sich ebenfalls schwächer, am Mittag wurden für eine Feinunze 1.112,10 US-Dollar gezahlt (-0,71 Prozent). Das entspricht einem Preis von 32,77 Euro pro Gramm. Der Ölpreis sank unterdessen deutlich: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Freitagmittag 34,89 US-Dollar (-1,37 Prozent).