
Betroffene hätten durch die Aufnahme von Kontakten zur Bundesregierung zum Teil erhebliche Risiken und Kosten auf sich genommen, um Afghanistan verlassen zu können. "Sie dürfen aufgrund dieser zusätzlichen Belastung und Gefährdung durch die Teilnahme am Aufnahmeprogramm auf keinen Fall im Stich gelassen werden."
Menschen, die bereits eine Aufnahmezusage erhalten hätten, sollten zügig aufgenommen werden. Das Bundesinnenministerium und das Auswärtige Amt sollten zudem transparent über die Fortführung des Aufnahmeprogramms in den verbleibenden Monaten der Legislaturperiode informieren, so der Appell. Auch die kommende Bundesregierung müsse in Anbetracht der dramatischen Situation in dem Land weiterhin sichere Zugangswege für besonders gefährdete Menschen schaffen. Veränderungen der politischen Lage in Deutschland dürften nicht zulasten schutzbedürftiger Menschen gehen, denen Deutschland bereits eine Perspektive aufgezeigt habe.
Das Schreiben wurde unter anderem unterzeichnet von Amnesty International, dem Bundesverband der Arbeiterwohlfahrt, dem Deutschen Anwaltverein, Medico international, dem Patenschaftsnetzwerk afghanischer Ortskräfte, dem Verband afghanischer Organisationen in Deutschland und von Terre des Hommes.
Ende November war bekannt geworden, dass Menschen aus Afghanistan keine neuen Einreisegenehmigungen für Deutschland mehr über das Bundesaufnahmeprogramm erhalten. Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums sagte, man konzentriere sich auf die Erfüllung von zugesagten Aufnahmen, neue Fälle sollten aber nicht dazukommen.
Foto: Afghanistan (Archiv), über dts Nachrichtenagentur